Cocktailbars – ein amerikanischer Klassiker

Foto - Raines Law Room
Foto – Raines Law Room

Klassiker in aktualisierter Aufmachung liegen im Trend im New Yorker Nachtleben. Darunter auch die typisch amerikanische Art, einen Drink zu genießen – die Cocktailbar erfuhr eine Renaissance. In New York wurden in den letzten paar Jahren einige tolle neue Cocktailbars aufgemacht, die die schönen alten Klassiker, die es in dieser Kategorie gibt, ergänzen.

In eine richtige Cocktailbar geht man, um fachkundig gemixte Drinks in entspannter Atmosphäre zu genießen. Die Bartender sind nicht irgendwelche Aushilfskräfte, die wegen ihrer guten Figur und ihres schönen Lachens angeheuert wurden, sondern Profis mit einem großen Berufsstolz. Sie wissen genau, wie viel der jeweiligen Zutaten in eine gute Bloody Mary oder einen Long Island Ice Tea (Vorsicht, dieser Eistee ist alles andere als alkoholfrei!) gehören. Die Bartender beherrschen nicht nur die Standards, jede Cocktailbar bietet auch eigene Kreationen an.

In Cocktailbars herrscht in der Regel gedämpftes Licht und eine etwas geheimnisvolle, romantische Atmosphäre. Die Drinks sind nicht billig, normalerweise zwischen 12 und 20 Dollar, aber man kommt hierher, um einen Drink langsam zu genießen, und nicht, um betrunken zu werden. Die Klientel besteht zum großen Teil aus New Yorkern, eignet sich also gut zum „People Watching“. Das nette Paar nebenan kann der Chef mit seiner hübschen Sekretärin sein, der gerade daheim angerufen und Bescheid gegeben hat, dass er Überstunden machen muss.

Wir stellen Ihnen hier sechs Cocktailbars vor, die einen Besuch wert sind. Die ersten drei sind neuer und trendiger, die anderen drei Klassiker.

Neuer und trendiger

Raines Law Room

(Foto oben auf der Seite)

“Speakeasies” nannte man Bars, in denen während der Prohibition (1920-1933) illegal Alkohol ausgeschenkt wurde, und der Raines Law Room hat diese leicht verruchte 20er-Jahre-Atmosphäre “nur für Eingeweihte” schön eingefangen. Ein wichtiger Aspekt ist das Dekor, das zum Großteil aus dieser Zeit stammt. Wie es sich für ein Speakeasy gehört, gibt es zur Wahrung der Privatsphäre Tische, an die die Bedienung nur kommt, wenn man einen Knopf drückt. Zwei empfohlene Hauskreationen sind der Pioneer Spirit und der Garden Paloma.

48 West 17th Street, Flatiron District (Manhattan) und weitere Location im William Hotel, 23 East 39th Street, Midtown East (Manhattan)  Webseite

Pegu Club

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Foto – Pegu Club

Mixologin Audrey Saunders, die in der altehrwürdigen Bemelman’s Bar ihr Handwerk erlernt hat, eröffnete zusammen mit Partnern den Pegu Club im ultraschicken Stadtteil SoHo. Der Pegu Club ist, ungewöhnlich für eine Bar, nicht im Erdgeschoss, sondern im ersten Stock angesiedelt. Die abgeschiedene Location und die Inneneinrichtung, die an englische Kolonialzeiten in Südostasien erinnert, können einen vergessen lassen, dass man mitten in Manhattan ist. Der Name “Pegu Club” stammt auch von einem englischen Offiziersverein in Burma im späten 19. Jahrhundert. Probieren Sie den Old Cuban, einen Champagner-Mojito.

77 West Houston Street, SoHo (Manhattan)    Webseite

Death & Company

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Foto – Death + Company

Im East Village (Manhattan) ist diese wie zu Prohibitionszeiten hinter einer unscheinbaren Tür versteckte Cocktailbar beheimatet, die elegant einfach in Holz eingerichtet ist. Ob der Name an das Endstadium der meisten Leberzirrhosen erinnern soll, weiß ich nicht, dass die Cocktails hier exzellent sind, allerdings schon. Probieren Sie die komplexen Martinis auf höchstem Niveau.

433 East 6th Street zwischen Avenue A + 1st Avenue  Webseite

Klassiker

Campbell Apartment

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Foto – Campbell Apartment

John W. Campbell war ein höchst erfolgreicher Finanzier und Freund der legendär reichen Vanderbilt-Familie, der die Grand Central Station, einer der schönsten Bahnhöfe der Welt, gehörte. 1923 machte er dort in einer relativ ruhigen Ecke des Bahnhofs sein Büro auf. Nach seinem Tod 1957 wurde der Raum für verschiedene Zwecke genutzt, von der Verstauung von Anlagen bis zur Verwendung als Gefängnis. 1999 wurde Mr Campbells ehemaliges Büro unter Beibehaltung des Alten zu einer Bar umgebaut. Ein Besuch im Campbell Apartment ist ein bisschen wie eine Reise zurück in die Welt der Oberschicht während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Warum heißt die Bar “Campbell Apartment” und nicht “Campbell Office”? Wohl weil es besser klingt und man nicht diejenigen Gäste verprellen will, die nach der Arbeit genug vom Büro haben. Ein Klassiker ist der Prohibtion Punch.

Grand Central Station, auf der Vanderbilt-Avenue-Seite (Manhattan)  Webseite

Temple Bar

Plüschig, mit gefiltertem Licht und dicken Vorhängen, ist die Temple Bar Romantik pur. Die wunderschöne Bartheke aus Eiche ist allein schon fast einen Besuch wert. Der Traditionsdrink hier ist der Whiskey Sour. Die Bar ist auch dafür bekannt, dass immer besonders schöne Menschen hinterm Tresen stehen.

332 Lafayette Street Nähe Bleecker Street, East Village-NoHo (Manhattan)   Webseite

 

Bemelman’s Bar

Foto - Bemelman's Bar
Foto – Bemelman’s Bar

Alle waren sie mal hier, von John. F. Kennedy bis Marilyn Monroe. Ober mit weißen Jacken, 24-Karat-Blattgolddecken und oft Live Jazz im Hintergrund. Das Bemelman’s ist wie das Campbell Apartment ein Stück New York, wie es es eigentlich gar nicht mehr gibt und wohl DER Klassiker unter den New Yorker Cocktailbars. Benannt ist die Bar nach dem Kinderbuchillustrator Ludwig Bemelman, dessen Wandgemälde die Bar verzieren.

Im Hotel Carlyle, 35 East 76th Street bei der Madison Avenue, Upper East Side (Manhattan)  Webseite

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