800 km Gleise und 1 Milliarde Fahrten im Jahr – das heute vergessene, gewaltige Straßenbahnsystem in New York

Straßenbahn auf der 5th Avenue, circa 1940

Bis in die 1950er-Jahre gab es in New York ein gewaltiges Straßenbahnsystem, das heute fast vergessen ist.

Straßenbahn in Manhattan, circa 1900

Die erste Tram fuhr am 14. November 1832 auf der Bowery, einer Nord-Süd Achse  in Manhattan, zwischen der Prince  Street und 14th Street. Sie nutzte die Gleise einer Eisenbahn, der New York & Harlem Railway und bestand aus zwei Pferdewagen mit einer Kapazität von jeweils 40 Passagieren. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von knapp 20km/h, kostete 25 Cent und fuhren alle 15 Minuten. Sie erfreute sich schnell großer Beliebtheit und das System wurde rasch in der gesamten Stadt ausgebaut.

Brooklyn, circa 1950

Elektrisch betriebene Straßenbahnen begannen ab 1892 die Pferdewägen zu ersetzen.

Bis 1922 hatte das Straßenbahnnetz  800km Gleise und wurde für eine Milliarde Fahrten im Jahr genutzt – vergleichbar mit dem heutigen U-Bahn-System. Nach diesem Höhepunkt begann der Weg ins Aussterben, hauptsächlich dank der Einführung des Omnibusses, und steigende Verbreitung von Privatautos.

1935 verkündete Bürgermeister Fiorello H. LaGuardia: „Straßenbahnen sind so tot wie Segelschiffe“, und bald darauf begannen die Abrissarbeiten. Gut zwei Jahrzehnte fuhren die Trams noch auf immer weniger werdenden Strecken, aber 1957 war dann endgültig Schluss.

In den 2010er-Jahren gab es Idee, eine neue Straßenbahnlinie zwischen Brooklyn und Queens, genannt Brooklyn-Queens Connector, zu bauen, aber daraus wurde nichts. Hier eine Illustration, wie die bahnen aussehen sollten.