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Im 19. und 20. Jahrhundert waren die New Yorker Großhandelsmärkte für die drei wichtigsten Frischwarenkategorien Obst und Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte und Fleisch im engen südlichen Manhattan angesiedelt.
In den 1960er-Jahren beschlossen die Händler, die überfüllte Gegend zu verlassen und in neues, großes Zentrum mit guter Autobahnanbindung zu ziehen. 1967 wurde das Hunts Point Food Distribution Center (HPFDC) im gleichnamigen Viertel in der South Bronx eröffnet.
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Das Center umfasst drei Großmärkte, einen für Fleisch, eine für Fisch und Meeresfrüchte und einen für Obst und Gemüse. Jede der drei Einrichtungen ist die größte ihrer Art in den Vereinigten Staaten. Laut den Betreibern ist das kombinierte Zentrum die größte Lebensmittelvertriebsanlage der Welt und macht etwa die Hälfte des gesamten Handels mit Fisch und Meeresfrüchten, Obst und Gemüse sowie Fleischprodukten in der Region New York aus. Wie hoch die tatsächlichen Zahlen sind, weiß niemand, außer dass sie riesig sind.
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Im HPFDC sind mehr als 150 Großhändler, Vertriebs- und Verarbeitungsunternehmen, von denen viele ihre Wurzeln in New York auf vier oder fünf Generationen zurückverfolgen können. Die Käuferschaft besteht aus den meisten Arten von Akteuren der Lebensmittelindustrie: darunter Restaurants, lokale Lebensmittelgeschäfte und lokale Supermärkte, Fischmärkte oder Lieferanten für die Hunderte von Fruchtständen auf den Straßen der Stadt. Von riesigen Unternehmen wie Walmart oder Krogers, dem größten Lebensmittelhändler in den USA, wird das HPFDC nicht genutzt, diese Firmen haben eigene Vertriebszentren.
Obwohl auf dem Markt zu jeder Tageszeit einiges los sein kann, herrscht zwischen 22 Uhr und 3 Uhr am meisten Betrieb und es fühlt sich ein wenig wie auf dem Handelsparkett der Wall Street-Börse an, bevor der elektronische Handel dominierte. Viele der Händler, die feilschen und tauschen, kennen sich seit Jahren. Die Preise für die verderblichen Waren änder sich von Tag zu Tag und sogar von Stunde zu Stunde. New Yorker sehen das gut an den Preisen an den Fruchtständen auf den Straßen. Innerhalb einer Woche kann beispielsweise der Preis für ein Pfund Blaubeeren leicht zwischen 2 USD und 5 USD schwanken. (Was sich nie zu ändern scheint, sind die vier Bananen für einen Dollar, das ist seit den 1990er-Jahren so und scheint ein Bürgerrecht zu sein).
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Das HPFDC steht vor großen Herausforderungen. Am Bau hat sich seit der Eröffnung 1967 nicht viel verändert, und da die Lastwagen im Laufe der Jahrzehnte viel größer und höher geworden sind, passen sie nicht mehr so gut hinein. Die Fläche und das Stromnetz sind voll ausgelastet, daher ist es üblich, dass die Verkäufer die Dieselmotoren von 600 bis 800 Kühllastwagen ununterbrochen laufen lassen, während täglich 2.000 weitere Lastwagen in den Markt ein- und ausfahren mit den zu erwartenden Auswirkungen auf die Luft.
In Bloomberg News erklärt Phillip Grant, CEO des HPFDC, dass diese Probleme mit staatlicher Hilfe angegangen werden müssen, weil die Gewinnspannen der Unternehmen so gering sind. „In einer moderneren Anlage können wir effizienter arbeiten und unseren CO2-Fußabdruck verringern.“
Auch Einzelpersonen können im HPFDC shoppen, wenn sie bereit sind, kistenweise zu kaufen. Je nach Parkbedarf kostet der Eintritt am Eingang zwischen 3 und 10 US-Dollar. Mehr Info hier.