Die Physiker Arno Penzias und Robert Wilson arbeiteten 1964 für die Bell Laboratories, Teil eines Konglomerats, das fast ein Monopol auf den amerikanischen Telefonmarkt hatte. Wilson war ein 28-jähriger Texaner. Penzias, 31, floh als Sechsjähriger mit seiner jüdischen Familie aus München nach Amerika.
Die Arbeit der beiden Wissenschaftler Holmdel, New Jersey, 45 km südwestlich von Manhattanin war Teil eines Forschungsprojekt. Man wollte herausfinden wie interkontinentale Funkverbindungen via Satelliten am Besten herzuzustellen sind.
Bei ihren Messungen mit einem hochempfindlichen Radioteleskop stießen sie auf ein unerklärliches zischendes Rauschen, das gleichmäßig aus allen Richtungen kam. Da das ununterbrochene Geräusch ihre Forschungsarbeit unmöglich machte, versuchten sie ein Jahr lang alles Erdenkbare der Quelle auf die Spur zu kommen.
Irgendwann kamen Penzias und Wilson zu dem Schluss, dass das Signal aus den Tiefen des Kosmos kommen musste. Die beiden Physiker fragten ihren Kollegen Robert Henry Dicke in der benachbarten Princeton University. Dicke und sein Team suchte schon seit einiger Zeit nach der bei der Urknalltheorie hervorgesagten kosmischen Hintergrundstrahlung. Bald wurde klar, dass Wilson und Penzias dieses Nachleuchten des Urknalls zufällig entdeckt hatten, eine epochale Errungenschaft.
Kurze Zeit später erschienen zwei Artikel in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal. Der Artikel von Penzias und Wilson beschrieb, wie sie auf die Hintergrundstrahlung gestoßen waren und der von Dicke erläuterte, worum es sich dabei handelte. Penzias und Wilson erhielten für ihre Arbeit 1978 den Nobelpreis für Physik.
Arno Penzias kommentierte die Verleihung „Die meisten Leute bekommen den Nobelpreis für Dinge, nach denen sie gesucht haben. Wir haben ihn für etwas bekommen, das wir loswerden wollten.“ Beide Physiker sind noch am Leben.
Vor genau 50 Jahren auf der 6th Avenue – der allererste Handyanruf der Welt