Seit der Gründung New Yorks 1624 stiegen die Einwohnerzahlen stetig. Bis zur Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hatte das Bevölkerungswachstum ein für die damalige Zeit explosionsartiges Ausmaß angenommen.
Die Stadt bestand damals nur aus Manhattan. Der schraff Teil der Karte im gelben Quadrat etwas weiter unten aus dem Jahr 1811 zeigt, wie weit die Besiedlung um 1811 fortgeschritten war, alles darüber waren geplante Straßen. Der Großteil der langen Insel war um 1800 noch unbebaut, aber es war abzusehen, dass sich New York sehr schnell nach Norden ausbreiten würde.
Wie sollte man dieses rasante Wachstum, besonders die Anlage der Straßen, in geordnete Bahnen lenken? Die Stadt stellte eine Kommission zusammen, die einen Plan entwickeln sollte. 1811 legten die Mitglieder den ‚Commissioner’s Plan’ vor, der Geschichte schreiben sollte.
Er sah vor, Manhattan nördlich der Houston Street mit 155 ost-westlich verlaufenden Verkehrswegen zu durchziehen, die Streets heißen sollten. Von Süden nach Norden sollten breitere, weiter auseinanderliegende Straßen angelegt werden, die Avenues.
Hier die Karte des ‚Commissioner’s Plan‘, wie er 1811 vorgestellt wurde. Die dunkleren Flächen unten zeigen den Teil der Stadt, der zu der Zeit besiedelt war.
Der Central Park war nicht Teil des Plans, sondern wurde 1850 konzipiert, nachdem sich die Bevölkerung in den vorhergehenden drei Jahrzehnten vervierfachte.
Manche Historiker und Stadtplaner sehen den Commissioner’s Plan als visionären Geniestreich, andere glauben er hätte zu einem zu monotonen Straßenmuster geführt. 200 Jahre später ist ein New York ohne Schachbrettmuster aber nicht vorzustellen.