Beschwerde-Hotline 311 – darüber beklagten sich New Yorker letztes Jahr am meisten bei der Stadt

Baulärm geht New Yorkern besonders auf die Nerven – Foto Carl Sillt

311 ist die zentrale Anlaufstelle der Stadt New York, wenn Bürger sich bei der Stadt beschweren wollen. 311 fing als Telefonhotline an, aber natürlich kann man seine Klagen mittlerweile auch online vorbringen. Buchstäblich Millionen Anrufe und Mails gehen hier jährlich ein. Worüber aber beschweren sich die Bewohner in den 5 Boroughs, wie die Bezirke der Stadt heißen? (Anrufe werden als Sammelbegriff benutzt, inkl. Online Beschwerden)

Brooklyn (ca. 2.5 Mio Einwohner)

Einige Brooklynites beschwerten sich über Helicopterlärm – Im Hintergrund die Brooklyn Bridge und Manhattan – Foto Ed Jancick

Aus Brooklyn, dem bevölkerungsreichsten der 5 Boroughs kamen die meisten Anrufe – 862.444. Nummer 1 mit 67.000 Beschwerden kamen über Vermieter, denen vorgeworfen wurde, ungenügend zu heizen oder Probleme beim Warmwasser nicht zu beheben. Danach folgten Falschparken, Lärm, Probleme mit Sperrmüll und blockierte Einfahrten.

Beschwerden über Hubschrauberlärm und ‘Illegales Vermieten’ war in Brooklyn auch besonders stark vertreten. Auch Klagen über ein zu lautes Gotteshaus gab es hier. In der Masjid-Al-Aman Moschee soll der Iman den Lautsprecher fürs Vorbeten manchmal so laut einstellen, dass er 20 Blocks weit zu hören ist.

Queens (ca. 2.3 Mio Einwohner)

Aus Queens gingen 662.728 Beschwerden ein. Hier waren Sperrmüllprobleme die Nummer 1. Illegales Parken kam an zweiter Stelle, gefolgt von blockierten Zufahrten, Lärm und  Heizungs- und Warmwasserproblemen.

Aus keinem der 5 Boroughs kamen mehr Anrufe zu mangelnder Schneeräumung und maroder Bäume.

Manhattan (ca. 1.6 Mio Einwohner)

Menschen in Manhattan leiden besonders unter Lärm. Während die meisten der 515.412 Anrufe auch hier auf Heizungs- und Warmwasserprobleme entfielen, bezogen sich drei der fünf häufigsten Beschwerden auf Lärm.

Nicht nur Baulärm, besonders zu laute Fernseher scheinen die Bewohner zu ärgern – es gab 29.446 Anrufe hierzu. Aus einem einzigen Apartmentgebäude in Manhattan, dem 41-stöckigem 21 East 21st Street (einer Adresse im Edelviertel Gramercy) kamen 595 Beschwerden. Ob sie alle von der gleichen Person waren, ist nicht bekannt.

Obdachlose vor Geschäften waren ein weiterer Schwerpunkt in Manhattan.

Bronx (ca. 1.4 Mio Einwohner)

Das Gesundheitsamt hat ein Restaurant geschlossen – Foto James Franklin

Aus der Bronx gab es im vergangenen Jahr etwas mehr als 485.000 Anrufe. Meistens ging es dabei um die ‚üblichen Verdächtigen‘: Heizung- und Warmwasser, Lärm, blockierte Einfahrten. Doch es gab eine Ausnahme: ‘Unhygienische Bedingungen’ schafften es nur in der Bronx in die Top 5 Beschwerdekategorien. Hier ging es vor allem um Restaurants, aber auch Bedingungen in Apartmengebäuden, besonders den großen Sozialwohnungskomplexen.

Illegales Skateboarden/Rollerskaten und ‘öffentliches Urinieren’ waren hier ein größeres Thema als in den anderen Boroughs.

Staten Island (ca. 0.5 Mio Einwohner)

Wer hätte gedacht, dass Bienenzucht in New York ein Problem sein kann – Foto Liam McGallagher

147.807 der 311- Beschwerden kamen aus Staten Island. Müllprobleme, vor allem Sperrmüll, ärgerte die Bürger dort am meisten, mit circa 20% der Anrufe. Andere Top-Kategorien waren Falschparken und Klagen über Straßenverhältnisse.

In den am dünnsten besiedelsten Borough, das stellenweise fast schon ländlich anmutet und Leute oft in Häusern mit Garten wohnen, gab es auch einige Beschwerden wegen bellender Hunde und ‘störender Bienenzucht’.

Letztes Jahr musste sogar ein Schwarm von 25.000 Bienen vom Terminal der Staten Island Ferry entfernt werden.

Etwas Farbenfreude zum nervenaufreibenden Wahltag – Empire State Building erstrahlt in Rot, Weiß und Blau

Alltagsprobleme – das geht den New Yorkern am meisten auf die Nerven