New York hat 3 Chinatowns – hier stellen wir Bewohner und Geschichte vor (mit Restauranttipps)

Das Chinatown in Manhattan ist das älteste, malerischste und weltweit bekannteste Chinatown New Yorks. Es gibt jedoch noch zwei weitere, eines davon ist mittlerweile sogar noch größer. Hier stellen wir die drei Viertel, ihre Bewohner und ihre Geschichte vor:

Manhattan

Die Pell Street in Manhattan

Das erste und berühmteste Chinatown in New York hatte seinen Beginn in den 1850er-Jahren, als der kantonesische Geschäftsmann Ah Ken sich als erster asiatischer Einwanderer in dem Viertel niederließ.

Er betrieb eine kleine Pension in der Mott Street und eröffnete schließlich einen erfolgreichen Zigarrenladen in der nahe gelegenen Park Row.

Etwa zur selben Zeit strömte eine Welle chinesischer Einwanderer – hauptsächlich aus der Provinz Guangdong – an die US-Westküste, angezogen vom kalifornischen Goldrausch und Arbeitsplätzen beim Eisenbahnbau. Viele ließen sich in San Francisco nieder, doch als dort die antichinesische Stimmung zunahm, zogen einige an die Ostküste.

In den 1870er-Jahren konzentrierte sich die chinesische Bevölkerung New Yorks um die Mott Street und die Canal Street. Bis 1880 lebten in diesem Gebiet zwischen 700 und 1.100 chinesische Einwanderer. Bis 1930 stieg die Zahl auf 4.000. Heute wird die Bevölkerung auf etwa 100.000 geschätzt.

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Wie das in San Francisco war auch New Yorks Chinatown lange Zeit von Tongs dominiert – organisierten Verbrechersyndikaten, die als Vereine zur Unterstützung neuer Einwanderer gegründet wurden.

„In der Pell Street regnete es Kugeln, flogen Beile und fielen Leichen während der Tong-Kriege zwischen den Hip Sings und den On Leongs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in jüngerer Zeit zwischen den Flying Dragons, der von Mitgliedern der Hip Sings kontrollierten Jugendgang und allen anderen, die Ärger suchten“, schrieb die New York Times 1994. Die Macht der Tongs nahm in den 1990er-Jahren stark ab, als polizeiliche Razzien die Organisationen zersplitterten und die Kriminalität in der Stadt allgemein zurückging.

Zu den geschichtsträchtigsten Restaurants in Chinatown gehört das Nom Wah Tea Parlor in der Doyers Street, das aus dem Jahr 1920 stammt. Wo Hop, ein 87 Jahre altes kantonesisches und chinesisch-amerikanisches Restaurant, ist eine weitere Institution.

Kong Sihk Tong ist wohl das Restaurant, das einem traditionellen Cha-Chaan-Teng-Café im Hongkong-Stil in New York am nächsten kommt, während Mei Lai Wah eine chinesische Bäckerei ist, die auf Instagram und TikTok für ihre Barbecue-Schweinebrötchen bekannt geworden ist.

Weitere empfehlenswerte Restaurants sind das House of Joy für Dim Sum, Wu’s Wonton King und Fong On, der älteste familiengeführte Tofu-Laden des Viertels.

Flushing, Queens

Das Chinatown im Flushing Viertel von Queens entstand Ende der 1970er-Jahre und gilt heute als das größte Chinatown New Yorks.

Die erste Einwanderungswelle, die sich dort niederließ, kam aus Taiwan, gefolgt von Einwanderern aus Festlandchina und Korea.

Sie waren die erste große Gruppe Mandarin sprechender Menschen in New York und entschieden sich aufgrund kultureller Unterschiede zur kantonesischen Bevölkerung Manhattans für die Gründung einer eigenen Gegend in Flushing – einem zuvor überwiegend weißen Viertel.

Flushings Chinatown war zunächst als Little Taipei (die größte Stadt Taiwans) bekannt, aber der Name verschwand, als sich Einwanderer aus verschiedenen Provinzen Festlandschinas dort niederließen. Es ist heute einfach das Chinatown in Flushing.

Die heute vielfältige chinesische Bevölkerung spiegelt Flushings in seinen Restaurants wider, die Hakka-, Shanghai-, Hunan-, Sichuan-, Kantonesische-, Fujian-, Xinjiang- und Zhejiang-Küche servieren. Es gibt auch viele koreanische Restaurants.

Sunset Park, Brooklyn

In den 1980er-Jahren ließ sich ein Teil der chinesischen Community Manhattans dort nieder, angezogen von bezahlbarem Wohnraum.

Chinesische Lebensmittelgeschäfte und Restaurants eröffneten hauptsächlich an der Eighth Avenue, die chinesische Geschäftsinhaber aufgrund der Acht in ihrem Namen mit Wohlstand assoziierten.

Wie Manhattans Chinatown war auch Sunset Parks Chinatown zunächst überwiegend von Kantonesischsprachigen bewohnt. Dies änderte sich jedoch in den 2000er-Jahren mit dem Zustrom von Einwanderern aus Fuzhou, die ihre eigene Sprache haben.

Heute machen Chinesen laut der Stadt New York 12 Prozent der gesamten Einwandererbevölkerung New Yorks aus und ist die am schnellsten wachsende ethnische Gruppe.