Seit Jahren wächst Online-Shopping weltweit stark, auch in New York. Der Ausbruch der Pandemie, der den Trend noch einmal verstärkt und auch jetzt, wo die letzten Beschränkungen schon lange Vergangenheit sind, zeigt sich kein Abebben. Im Gegenteil, immer mehr Pakete werden ausgeliefert.
In der Stadt wurden laut Forschern des Rensselaer Institut vor dem Einsetzen von COVID-19 durchschnittlich 1.8 Millionen Pakete pro Tag ausgeliefert. Jetzt sollen es mindestens 2.3 Millionen sein. Sollten die Zahlen um ein Fünftel steigen, wohl nur eine Frage der Zeit, werden es eine Milliarde Sendungen jährlich sein.
Überall auf den Straßen sieht man Auslieferer von UPS, FedEx, dem und anderen Firmen. Auch die Lkws des United States Postal Service und Online-Lebensmittelhändlern wie Fresh Direct oder Peapod fahren in immer größerer Anzahl durch New York.
Oft stehen die Fahrzeuge in zweiter Reihe und blockieren Bus- und Radwege. Bürgersteige werden als Sortierzentren genutzt und Motoren dabei manchmal laufen gelassen. Alles Gesetzesverstöße, aber unumgänglich, wenn die Unmengen an bestellten Waren zu den Leuten kommen soll. Besonders sichtbar sind die Verkehrsprobleme im ultradicht bewohnten Manhattan, aber auch andere Teile der Stadt bleiben nicht verschont.
„Auf den Straßen und Bürgersteigen von New York gab es schon vor dem Aufkommen von Online-Shopping intensive Konkurrenz um Platz“, sagt Mitchell Moss Professor für an der New York University in einem Interview mit NBC News. „Fußgänger Radfahrer, E-Bikes Scooter, Dog Walker Kinderwagen, Straßenverkäufer. Restaurantbereiche außen, das Be- und Entladen von Lastwagen wartende Uber- und Lyft-Fahrer Müllsäcke und Müllwagen, Parken von Pkws, alles braucht Platz. Der gewaltige Anstieg von Online-Shopping hat die Situation noch einmal verschärft.“
Die Lieferunternehmen treten der Situation mit ständig verbesserter Logistik entgegen, die Stadt versucht die Probleme mit Maßnahmen wie die Einrichtung spezieller Bereichen, wo die Fahrzeuge zum Ausladen stehen dürfen, zu lindern. Währenddessen wächst das Volumen an Paketen ständig.
Auch die Infrastruktur der Region kann mit dem gewaltigen Anstieg an Lieferungen nicht mithalten.
In New Jersey auf der anderen Seite des Hudson, befinden sich viele der Lagerhäuser der Onlinehändler, aus denen heraus sie die Region New York bedienen. Tausende von Lkws mit Paketen überqueren den Hudson River täglich über die George-Washington-Bridge, die New York mit New Jersey verbindet und Teil der Interstate Highway I-95 ist. Die letzten Kilometer Straße, die auf die Brücke führen, sind laut dem American Transportation Research Institute mittlerweile das am stärksten verstopfte Stück Autobahn in den gesamten USA.
Laut einer neuen Erhebung des US Census Bureau – ein Amt, das Statistiken führt – werden derzeit 11 Prozent aller Einzelhandelskäufe in den USA online getätigt. Es gibt also viel Raum für Wachstum und für mehr Probleme.