Die genaue Anzahl der Obdachlosen, oder Homeless, wie Sie hier genannt werden, kennt niemand. Aber man weiß, dass um die 100000 Menschen pro Nacht in Obdachlosenheim in der Stadt schlafen.
Die Menge an Geld, die für Obdachlosenhilfe ausgegeben wird, überrascht viele. Das Budget der zuständigen Stadtbehörde ‘Department of Homeless Services’ (DOH) für das Jahr 2024 beträgt rund 4.1 Mrd. USD, einer der größten Posten im Haushalt mit 3,8 %. In New York gibt es ein ‚Right to Shelter‘ Gesetz. Es verpflichtet die Stadt, den Homeless Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. Eine solche Verordnung ist etwas sehr Seltenes in den USA. Vergleichbare Vorgaben gibt es nur in Washington D.C. und im Staat Massachusetts.
Verschärft hat sich die Situation seit 2022 durch die Migrantenkrise. Zwischen 150.000 und 200.000 kamen in diesen zwei Jahren viele vor allem aus Mittel- und Südamerika und Teilen Afrikas nach New York. Viele verbringen Zeit in den Obdachlosenunterkünften, obwohl für diese Gruppe besondere Notunterkünfte errichtet wurden, zum Beispiel Maßnahmen wie die Anmietung von Hotels.
Die Stadt versucht dem Problem auf verschiedene Weisen beizukommen. Traditionelle Obdachlosenheime, hier einfach ‘Shelters’ (kurz für Homeless Shelters) genannt, sind bei den Menschen, denen sie helfen sollen, unbeliebt, manchmal schon gehasst. Häufige Klagen sind Kriminalität, mangelnde Privatsphäre und Gewalt. Seit 2017 werden auf Initiative vom damaligen Bürgermeister Bill de Blasio moderne Heime gebaut, die den Menschen mehr Autonomie erlauben und es ihnen besser beim Übergang in ein geregelteres Leben helfen sollen. Mittlerweile haben ungefähr 50 dieser Unterkünfte ihre Pforten geöffnet, geplant sind 90. Der Nachfolger von Bürgermeister de Blasio, Eric Adams, führt den Plan fort. Eine riesige Heausforderung ist der Widerstand in den Vierteln, in denen die Shelters gebaut werden sollen.
Es fehlen aber Tausende Plätze und viele Homeless sind in Hotels untergebracht, was der Stadt bis zu $6.000 monatlich pro Zimmer kosten kann. Bei den großen Mengen an Geld, die im Spiel sind, lässt die Korruption oft nicht lange auf sich warten. Beispielsweise wurde ein Victor Rivera, der Besitzer mehrerer privater Shelter, wegen Korruption in Millionenhöhe verurteilt.
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Viele New Yorker sehen die Homeless zu allererst als eine Belästigung, die man fernhalten will. Soll ein neues Obdachlosenheim im Viertel eröffnet werden, regt sich meist Protest. Ein besonders bekannter Fall gab es auf der Billionaire’s Row, einen Abschnitt der 57th Street am Central Park. Als ein altes Hotels in eine Unterkunft für Menschen ohne Bleibe umgewandelt werden sollte, bildete sich schnell eine ‘Bürgerinitiative’, die das vor Gericht verhindern wollte. Sie unterlag jedoch. Auch seitens der Stadt gibt es, jetzt wo das Leben in New York mehr und mehr zurückkehrt, stärker werdende Bestrebungen, die Homeless von öffentlichem Raum zu vertreiben.
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