
Peter Weinzierl, früherer Chef der österreichischen Meinl Bank, saß seit Mai im berüchtigten Manhattan Detention Center Gefängnis, nachdem er von Großbritannien an die USA ausgeliefert wurde. Die amerikanische Justiz wirft dem 60-Jährigen Geldwäsche und Steuerhinterziehung vor, es soll um rund 170 Mio. USD gehen.
Weinzierl soll arrangiert haben, dass über die Niederlassung seiner Bank in Antigua riesige Mengen an Schwarzgeldern fließen konnten, die vom großen brasilianischen Odebrecht-Baukonzern für Bestechungen verwendet wurden.
Der Banker hatte zuvor vier Jahre gegen seine Auslieferung in die USA angekämpft. In New York hatten Rechtsanwälte Weinzierls dann mehrere Anträge auf Haftentlassung gestellt und Kautionsangebote unterbreitet, die bis jetzt aber immer abgelehnt wurden. Nun hat es geklappt.
Laut Medienberichten kommt der in Ungnade gefallene Finanzier jetzt gegen zwei Mio. USD Kaution frei, wird mit elektronischer Fußfessel versehen und darf sich außer in New York nur in Washington und Florida aufhalten – alles Regionen, in denen die Anwaltskanzlei, die ihn vertritt, Niederlassungen hat. Seinen Pass musste Weinzierl demnach abgegeben, Besuche von Beratern und Familie bei ihm müssten vom Gericht genehmigt werden.

