In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg gab es in der Architektur wie fast überall sonst in der Gesellschaft das Verlangen nach einem Neuanfang. Die Welt suchte nach Stilen, die sich von den vorangegangenen Jahrzehnten optisch abgrenzten, aber dem vielerorts notwendigen schnellen, günstigen Bauen nicht im Weg stehen würden.
Eine Antwort war der Brutalismus. Eine Art von Architektur, die sich durch die Verwendung von Beton als sichtbarem Baumaterial, klaren Linien, einfachen geometrischen Formen und der groben Ausarbeitung von Gebäuden auszeichnet.
Der Name leitet sich nicht von dem Wort ‘brutal‘, sondern von dem französischen Begriff „béton brut“, also roher oder rauer Beton ab.
Als Vorreiter des Stils gilt der Architekt Le Corbusier, der das 1947 in Marseille fertiggestellte Unité d’Habitation, ein ganzes Wohnviertel aus Beton, entwarf. Le Corbusier soll auch den Begriff „béton brut“ geprägt haben. Seinen Höhepunkt erreichte der Brutalismus in den 1960er und 1970er Jahren.
Vielen Kritikern befanden die Art von Architektur lange als zu grau, zu trist, zu klobig, aber in den letzten Jahrzehnten findet die Klarheit, die Schnörkellosigkeit und die Authentizität des Baustils mehr und mehr Wertschätzung. Einige brutalistische Gebäude sind unter Denkmalschutz, das Unité d’Habitation wurde sogar Teil des UNESCO-Welterbes.
In New York stehen einige interessante Vertreter des Brutalimus. Hier sind acht.