Der nach der Legalisierung allgegenwärtig erscheinende Marihuanageruch nervt viele New Yorker

Foto – Alan Wirkin

Strenge Anti-Cannabis-Gesetze, die nach Angaben der New Yorker Polizeibehörde (NYPD) noch vor einem Jahrzehnt zu etwa 50.000 jährlichen Verhaftungen und vielen Vorstrafen in New York führten, werden seit Jahren immer mehr als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Am 31. März 2021 unterzeichnete der damalige Gouverneur Andrew Cuomo ein Gesetz, das es Personen über 21 Jahren erlaubte, Cannabis zu konsumieren, und es lizenzierten Unternehmen erlaubte, es zu verkaufen. New York wurde der 16. US-Bundesstaat, in dem die Substanz legalisiert wurde.

In New York, mit seinen Menschenmassen auf engstem Raum, verursachte die Freigabe ein neues Problem. Egal wo, zu welcher Zeit oder sogar bei welchem Wetter man sich befindet, es besteht immer die Chance, dass man einem starken Marihuana-Geruch ausgesetzt wird. Es ist zur Hauptverkehrszeit an einem Wochentag an einem U-Bahn-Eingang genauso möglich wie bei einem Wochenendspaziergang durchs schicke SoHo.

Viele empfinden den Geruch als penetrant und unangenehm, aber es gibt kein Entrinnen, selbst dort, wo es eigentlich verboten ist. Während man in einem Stadtpark, in dem Tabak- und damit auch Marihuanakonsum verboten sind, wahrscheinlich keine Person antreffen werden, die eine Zigarette raucht, wäre es nicht sehr überraschend, wenn der Nachbar auf der Parkbank an seinem Joint zieht.

Eine Lösung ist nicht in Sicht. Der Potsmoker, wie man ihn hier nennt, läuft jetzt praktisch nicht Gefahr, Ärger mit der Polizei zu bekommen. Laut NYPD gab es im gesamten Jahr 2022 nur 179 Verhaftungen oder Vorladungen im Zusammenhang mit dem Rauchen von Marihuana.