Apfel wurde 1921 in Queens geboren und war von Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute ein fester Bestandteil der internationalen Mode- und Designszene.
Sie war sofort an ihrer übergroßen Brille mit schwarzem Rand, den klobigen Accessoires und den leuchtenden Farben zu erkennen und galt als Expertin für Innenarchitektur, Textilien, Accessoires und Schmuck. Zu den bekannteren Mottos von Apfel gehörte: “More is more and less is a bore.” (Mehr ist mehr und weniger ist langweilig.)
Apfel äußerte sich oft kritisch gegenüber der Jugendbesessenheit der Modewelt und erlangte in den letzten Jahren auf TikTok und Instagram, wo sie zusammen 3,3 Millionen Follower hatte, einen neuen Bekanntheitsgrad. Sie ermutigte die Menschen, sich mehr auf ihren individuellen Stil zu konzentrieren und weniger auf flüchtige Trends.
„Jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Ich bin ein Fan von Individualität. Ich mag keine Trends“, sagte sie 2017 in einem Interview mit Associated Press. „Wenn du lernst, wer du bist, wie du aussiehst und was du bewältigen kannst, weißt du, was zu tun ist.“
Apfel und ihr Mann Carl heirateten 1948 und gründeten kurz darauf Old World Weavers – ein Innenarchitektur- und Textilunternehmen, das sich auf Restaurierungen spezialisierte, heißt es in einem Interview, das sie „Town and Country“ gab. Zu ihren Kunden gehörten Estee Lauder, Greta Garbo und neun US-Präsidenten von Harry Truman bis Bill Clinton.
Das Metropolitan Museum of Art veranstaltete 2005 eine Ausstellung mit Accessoires und Designs von Apfel, die den Beiträgen des Designers neue Aufmerksamkeit und eine neue Generation von Bewunderern bescherte. Das Museum beschrieb Apfel damals in einer Erklärung zur Ankündigung der Ausstellung als „einen der bedeutendsten Stilmacher Amerikas“.
„Ihre Originalität zeigt sich typischerweise in ihrer Mischung aus High- und Low-Fashion – Haute Couture von Dior mit Flohmarktfunden, kirchliche Gewänder aus dem 19. Jahrhundert mit Eidechsenhosen von Dolce & Gabbana“, schrieb das Museum. „Mit bemerkenswertem Elan und Urteilsvermögen kombiniert sie Farben, Texturen und Muster ohne Rücksicht auf Zeit, Herkunft und letztendlich ästhetische Konventionen.“