Am 15. Januar 2009 um 15:25 Uhr hob der US-Airways- Linienflug 1549 mit 155 Menschen an Bord vom La Guardia Airport in New York ab. Das Ziel war das 850 km südlich gelegene Charlotte, North Carolina. Das Kommando hatte der 57-jährige Kapitän Chesley Sullenberger, ihm zur Seite stand Erster Offizier Jeffrey Skiles.
Es herrschte gutes Wetter und es gab keine Anzeichen, dass dieser Flug das Können der sehr erfahrenen Piloten auf eine ungeahnte Probe stellen würde und Geschichte schreiben sollte.
Kurz nach dem Start des Fliegers (er war nur circa 7 km von La Guardia entfernt und befand sich erst in etwa in 1000 Meter Höhe) traf der Airbus A320 auf einen Schwarm kanadischer Gänse. Wie eine spätere Untersuchung ergab, gelangten die Vögel in beide Triebwerke, was zu einem fast vollständigen Schubverlust führte.
Der A320 war jetzt nicht viel mehr als ein Segelflugzeug in extrem geringer Höhe und Sullenberger, ein ehemaliger Kampfpilot, musste seine Optionen schnell abwägen. Eine Rückkehr nach LaGuardia oder Weiterfliegen zum nahegelegenen Teterboro Airport, in New Jersey, wurden für nicht möglich erachtet. Die beste Option, da waren sich die beiden Piloten einig, war das Aufsetzen auf dem Hudson River.
Der A320 überflog in circa 300 m Höhe die George-Washington-Brücke, die den Hudson River zwischen Manhattan und New Jersey überspannt, und setzte um 15.30 Uhr auf dem Fluss auf, nur hunderte Meter vom Times Square entfernt. Seit Abflug waren fünf Minuten vergangen.
Der Schaden am Flugzeug sowie eine offene Tür im hinteren Teil der Kabine führten dazu, dass Wasser in das Flugzeug eindrang, was den Rettungsablauf behinderte. Doch mehrere Faktoren wirkten sich zugunsten von Crew und Passagiere aus. So verfügte der A320 über Ausstiegsrutschen, die abgenommen und als Flöße genutzt werden konnten. Vielen Passagieren war es möglich, sich auf die Tragflächen zu stellen.
Bei einer so stark befahrenen Wasserstraße wie dem Hudson River entlang Manhattan dauerte es nicht lange, bis mehrere Boote herbeieilten, um zu helfen, bald kam auch die Küstenwache. Alle Passagiere und Crewmitglieder waren innerhalb einer halben Stunde, nachdem das Flugzeug aufs Wasser aufgesetzt hatte, in Sicherheit. Insgesamt soll es fünf schwerere und 95 leichtere Verletzungegen gegeben haben.
Kapitän Sullenbergers schnelles Denken und sein ruhiges Verhalten während der Landung machten ihn zu einem Helden. Sieben Jahre später drehte Regisseur Clint Eastwood den Film “Sully” (der Spitzname des Piloten) mit Tom Hanks in der Hauptrolle.
Das Flugzeug steht jetzt im Sullenberger Aviation Museum des Charlotte Douglas International Flughafen – dem Airport, der angeflogen werden sollte.