Vor fünf Jahren veröffentlichten unsere Freunde Christina Horsten und Felix Zeltner ihr Buch “Stadtnomaden – Wie wir in New York eine Wohnung suchten und ein neues Leben fanden”, in dem das deutsche Journalistenpaar eine besondere Reise durch New York beschreibt, die aus zwölf Umzügen in zwölf Monaten bestand.
Den Lesern wird New York durch die Viertel und die Menschen, die die beiden und ihre kleine Tochter Emma dort kennenlernten, auf außergewöhnliche Weise nahegebracht. Stadtnomaden wurde zu einem Bestseller in Deutschland.
Nach Corona begaben sich die beiden, inzwischen mit gleich zwei Töchtern, zurück auf die Spuren ihrer Umzugsreise, zurück zu ihren Lieblingsvierteln und zu ihren Lieblingsmenschen – diesmal mit Peter, einem Audio-Produzenten und vielen Mikrofonen.
Das Resultat ist “Hallo New York – Unterwegs mit den Stadtnomaden” ein außergewöhnliches Hörbuch, das anhand von sympathischen, authentischen New Yorkern Einblicke in das echte Leben und den alltäglichen Wahnsinn in der Metropole gewährt.
Mir hat gefallen, wie in “Hallo New York” Elemente des Reisejournalismus und die eines guten Stadtführers gelungen kombiniert. Hörer finden viele nützliche, wirklich aktuelle Tipps, die sich bei einem Besuch auszahlen werden.
Hier ein Überblick, was Euch in den 10 Folgen erwartet. Mehr Info gibt es im
Trailer. Das gesamte Hörbuch kann über ein kostenloses RTL+-Probeabo abgerufen werden.
Folge 1: Long Island City: Wie bist du Matriarchin geworden, Gianna Cerbone?
Gianna gehört zu den besten Köchinnen New Yorks – und in ihrem Restaurant schlägt das Herz von Long Island City, Queens. Jeder hier kennt sie nur als “Mamma G”, als Matriarchin des Stadtviertels, die sich um alles und jeden kümmert. “Irgendjemand muss die Sauce ja rühren”, sagt Gianna.
Während ihrer Umzugsreise haben Christina und Felix auch in Long Island City gewohnt und damals Ida und Vincenzo getroffen, Giannas Eltern, die einst aus Italien auswanderten.
Beim Pasta essen sprechen Christina und Felix mit Gianna nun über die berührende Liebesgeschichte ihrer Eltern, aber auch die Last eines kulinarischen Familienerbes – und wie Gianna es trotzdem schafft, zu bleiben und die Zukunft New Yorks mitzugestalten.
Folge 2: Chinatown: Wie verbindet ihr Tradition mit Tofu, Paul und Marina?
Als “Tofu-König von Chinatown” ist Paul inzwischen eine lokale Berühmtheit – aber Tofu war eigentlich nie der Plan. Paul wurde Rockmusiker, dann Star-Fotograf, ging nach Moskau, lernte Marina kennen und wurde Vater. Doch dann rief seine Familie um Hilfe: Paul soll den Tofu-Laden in Manhattan retten. “Ich war so: Tofu? Was?”, sagt Paul – aber er hat es geschafft.
Christina und Felix haben sich mit Paul und Marina während ihrer Stadtnomaden-Station in Chinatown angefreundet. Die beiden nehmen sie mit in die Tofu-Produktion – und erzählen vom harten Alltag mit einem kleinen Geschäft in New York, dem Leben in einer chinesisch-russisch-amerikanischen Familie – und wie sie sich trotz allem Künstler bleiben.
Folge 3: Harlem: Was macht dich zum besten Pilates-Coach, Mike Lesser?
Mike wollte eigentlich immer an den Broadway, aber er schafft es nicht durch die Vorsprechen und dann verletzt er sich auch noch. Was ihn da wieder rausholt: Pilates. Das Ganzkörpertraining heilt seinen Körper, seine Seele und dann als Trainer auch noch seinen Geldbeutel. Am Traum von der Bühne hält Mike – auch dank eines letzten Wunsches seiner Mutter – trotzdem fest. Ein Ziel zu haben gehört zu jedem New Yorker dazu, sagt er.
Christina und Felix sind während ihrer Stadtnomaden-Umzugsreise in die Pilates-Stunde von Mike gestolpert und seitdem häufig zurückgekommen. Auch diesmal powert Mike sie aus – und erzählt, warum er jedes Viertel von New York anders bespaßt und wie sich sein Lebenstraum schon bald erfüllen wird.
Folge 4: Bushwick: Wie schaffst du deinen Durchbruch als Rapper, Kosha Dillz?
Kosha ist jüdisch, Rapper – und seine Musik geht über Entertainment weit hinaus. Viele seiner israelischen Vorfahren wurden von den Nationalsozialisten ermordet und Kosha will, dass der Holocaust nie vergessen wird. Aber er will auch Musik machen, Leute zum Lachen bringen – und reich und berühmt werden. “Ich möchte, dass die Menschen meine Geschichte kennen und eine Verbindung spüren.”
Felix und Kosha haben sich vor Jahren bei einem Musikfestival kennengelernt und seitdem gehört Kosha zum Leben der Stadtnomaden dazu. Er rappt sich mit Christina und Felix quer durch Brooklyn und die U-Bahn – und erzählt, wie er seinen Traum vom großen Durchbruch verwirklichen will und was die 999+ ungelesenen Whats-App-Nachrichten auf seinem Handy damit zu tun haben.
Folge 5: Fort Greene: Warum trauerst du um den G-Train, Uli Beutter Cohen?
Mit der Subway Book Review wird die in Reutlingen geborene Uli zu einer Berühmtheit. Täglich fragt sie Menschen mit Buch in der U-Bahn was sie gerade lesen und warum – und packt das dann auf Instagram. Mit der Pandemie aber verändert sich das Leben in der U-Bahn stark. Uli sorgt sich um die Subway wie um ein krankes Familienmitglied.
Christina und Felix haben Uli während ihres Umzugsexperiments kennengelernt – und machen jetzt gemeinsam eine Ausflugsfahrt mit der Lieblingslinie von Uli, dem G-Train. Uli philosophiert über Fahrkarten, Achselhöhlen und das Leben als Deutsche in New York – und verrät euch, warum ihr niemals in einen leeren Waggon einsteigen solltet.
Folge 6: Sugar Hill: Wie lebst du den Jazz, Kurt Thometz?
Kurt ist der Buchhändler der Reichen und Klugen in New York und lebt selbst mit 15 000 Büchern in einem Haus auf dem Sugar Hill, da wo Manhattan am schmalsten und höchsten ist, als einer der wenigen Weißen unter vielen Menschen aus der Karibik. Für den Bauernsohn aus Minnesota ist New York heißgeliebte Zuflucht – aber er ringt auch damit. “Alle zehn Jahre schmeißt dich die Stadt in die Gosse”, sagt Kurt.
Christina und Felix haben während ihrer Umzugsreise einen Monat in Kurts ehemaligem Buchladen gelebt, den er inzwischen als Wohnung untervermietet. Gemeinsam mit dem Jazz-Experten gehen sie zu einem Wohnzimmer-Konzert bei seinen Nachbarn – und Kurt erzählt von seiner Flucht vor “erstickendem Weißsein”, dem Altwerden in New York und warum er trotzdem nirgendwo anders leben wollen würde.
Folge 7: Hunts Point: Warum bleibst du in der Bronx, Majora Carter?
Als jüngstes von zehn Geschwistern wächst Majora in der Bronx auf – zwischen Drogengangs und ausgebrannten Häusern. “Um es im Leben zu schaffen, musst du hier raus”, hört sie immer wieder. Aber Majora schafft stattdessen einen Park, ein Café und die Event-Location Bronxlandia. “Du musst dein Viertel nicht verlassen, um in einem besseren zu wohnen”, sagt Majora.
Christina und Felix haben während ihrer Umzugsreise auch in der Bronx gewohnt und Majora so kennengelernt. Jetzt trinken sie gemeinsam Kaffee im Boogie Down Grind-Café, besuchen Bronxlandia – und Majora erzählt, warum die Klischees über die Bronx so tief sitzen und warum es sich trotzdem lohnt, dagegen anzukämpfen.
Folge 8: St. George: Wie lebst du das Insel-Leben zwischen Staten Island und Antigua, Paul Colbourne?
Staten Island gilt als der fünfte und vergessene Stadtteil von New York – und das bekommt Paul täglich zu spüren. Seine Freunde aus Manhattan wollen nicht zu seinen Partys kommen und Frauen nicht auf Dates. Aber Paul ist und bleibt Insel-Bewohner: Geboren auf der Karibik-Insel Antigua hat er den Insel-Spirit beibehalten. “Es geht nicht, dass ich zwei Paar Schuhe habe und jemand anders hat keins.”
Christina und Felix haben einen Monat in Pauls Einliegerwohnung verbracht. Jetzt fahren sie wieder mit der großen orangefarbenen Fähre zu ihm raus – und Paul erzählt, wie man richtig karibisch abhängt (liming!), wie er den 11. September erlebt hat und warum ein Papagei ihm einst seinen Namen gab.
Folge 9: Central Park: Wie hast du dich als Barbier neu erfunden, Herman James?
Wie so viele andere Frisöre auch, verdiente Herman im Lockdown plötzlich kein Geld mehr. Eines Tages im Central Park kommt ihm dann eine genauso simple wie geniale Idee: Haare schneiden gleich hier, auf einem Klappstuhl, auf Spendenbasis. So wird Herman zu einem der berühmtesten Barbiere New Yorks.
Auch Christina und Felix haben sich während der Pandemie bei Herman ihre Haarmatten abschneiden lassen. Jetzt kommen sie erneut auf einen Cut vorbei – und Herman erzählt wie er aus dem Armuts-Kreislauf von Brownsville ausgebrochen ist und was er als Outdoor-Barbier im Central Park erlebt.
Folge 10: Brighton Beach: Warum schwimmst du hinaus ins offene Meer, Patricia Sener?
Patricia ist Freiwasserschwimmerin. Sie hat schon den Beagle-Kanal zwischen Argentinien und Chile durchschwommen und als erster Mensch überhaupt die Strecke zwischen New York und New Jersey zurückgelegt – mitten zwischen Buckelwalen.
Christina und Felix bot Patricia spontan ihre verwunschene Wohnung am Meer zur Untermiete an. Jetzt nimmt sie die beiden zum Freiwasserschwimmen mit nach Brighton Beach – und erzählt, wie sie im offenen Meer für das Leben in New York trainiert.
Bei Feedback oder Fragen erreicht ihr Christina und Felix unter christina+felix@stadtnomaden-buch.de oder via Instagram.