1970 fand der erste New York Marathon statt, am Sonntag war es das 51. Mal so weit. Die Wetterbedingungen für die rund 50.000 Läuferwaren alles andere als ideal.
Temperaturen erreichten bis zu 24 Grad und waren die höchsten, seit das Rennen 1986 von Oktober auf Anfang November verlegt wurde. Die Luftfeuchtigkeit lag beizeiten bei 80%.
Selbst Topathleten hatten Mühe, die Ziellinie zu erreichen. Der Brasilianer Daniel do Nascimento führte das Rennen bis Meile 21 an (Gesamtstrecke 26,2 Meilen), wo er zusammenbrach und von Medizinern behandelt werden musste. Ein weiterer Profi, der Amerikaner Galen Rupp, schied bei Meile 17 aus. Insgesamt erreichten mehr als 2.200 Läufer das Ziel nicht, ein Negativrekord.
Lipi Roy, Ärztin und Professorin an der New York University, die als Freiwillige in einem der 25 medizinischen Zelte entlang der Strecke arbeitete, erzählte Bloomberg News, dass ihr Standort alleine mehrere Hundert Läufer behandelte.
„Die Hauptbeschwerde war Übelkeit und ich garantiere Ihnen, dass das mit der Hitze zusammenhängt“, so Dr. Roy. „Jeder einzelne Läufer sagte: ‚Das ist das heißeste Rennen, das ich je gemacht habe.‘ Aber es war nicht nur die Hitze, es war die Luftfeuchtigkeit.“ Oft seien auch Dehydration und Überwärmung diagnostiziert wurden.
Trotz der Wetterbedingungen herrschte die phänomenale Stimmung, für die der New York Marathon bekannt ist und wie gewohnt feuerten um die zwei Millionen Menschen die Läufer entlang der Strecke an und feierten sie als die Ziellinie im Central Park erreichten.
Siegerin und Sieger kamen aus Kenia. Die 28-jährige Sharon Lokedi gewann in 2:23:23. Eine Sensation, weil es ihr Debüt über die Marathon-Distanz war.
Bei den Männern wurde Evans Chebet seiner Favoritenrolle gerecht. Der 33-Jährige siegte in 2:08:41. Im April hatte er bereits den ebenfalls sehr renommierten Boston Marathon gewonnen und ist nun einer der wenigen Läufer in der Geschichte des Sports, denen Siege bei Läufen in einem Jahr gelang.