Die beiden New Yorker College Kumpels Steve Rubell und Ian Schrager versuchten sich in den 1970er-Jahren an einer Reihe Geschäfte, darunter Bars und eine kleine Kette von Steakhäusern. Am 26. April 1977 gelang ihnen dann der große Wurf. Sie eröffneten Studio 54 – eine Disco, die Nightlife Geschichte schreiben sollte.
Der nach der 54th Street benannte Club, auf der er sich befand, wurde auf Anhieb ein gewaltiger Erfolg. Studio 54 zog eine eklektische Mischung von hochkarätigen Gästen an. Mick Jagger, Andy Warhol, Debbie Harry oder Robert De Niro, David Bowie und Elizabeth Taylor sind nur einige Namen. Studio 54 wurde der Ort, um zu sehen und gesehen werden. Der Club, in dem Drogen oft offen konsumiert wurden, tauchte immer wieder in den Klatschspalten weltweit auf.
Genauso wichtig für die Atmosphäre wie die Promis waren die anderen exzentrischen, interessanten Charaktere und schöne Menschen, die in den Club kamen, nachdem der Türsteher sie seinen unergründlichen Kriterien als genügend befand.
Bereits im Dezember 1978 begann der Untergang des Studios 54 mit einem großen Fehler von Steve Rubell. Er gab in den Zeitungen vollmundig preis, dass der Club in seinem ersten Jahr astronomische 7 Mio. Dollar einbrachte (inflationsbereinigt 30 Mio. Dollar). “Nur die Mafia verdient mehr Geld”, sagte er stolz.
Dies erregte die Aufmerksamkeit der IRS, dem US-Finanzamt, dass von diesen gewaltigen Summen anscheinend nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Umgehend wurden die Bücher geprüft und es stellte sich heraus, dass die beiden Partner 2.5 Mio. Dollar hinterzogen hatten. Rubell und Schrager wurden zu Gefängnisstrafen von 13 Monaten verurteilt. Sie schlossen das Studio 54 am 4. Februar 1980 mit einer legendären Party „Das Ende des modernen Gomorrhas“.
In einem Interview mit der englischen Zeitung ‘The Guardian‘m machte sich Schrager 45 Jahre nach Eröffnung des Studio 54 Gedanken, wie der gewaltige Erfolg der Disco zustande kam. “Die Atmosphäre war elektrisch und zog die Leute magisch an. Wie diese Magie entstand, weiß ich nicht. Wir hatten keine Verbindungen in die Welt der Promis, aber sie kamen, weil irgendetwas Besonderes in der Luft lag. Wenn man reinkam, hat man es gefühlt. Wir waren nicht einmal drei Jahre auf, aber man kann den Einfluss, den Studio 54 auf Musik, Mode, Fotografie und dem Entstehen der Promikultur hatte, auch heute noch spüren“.
Ian Schrager ist immer noch ein erfolgreicher Geschäftsmann, nun sogar wieder mit einwandfreiem Leumund, denn er wurde von Präsident Obama begnadigt. Steve Rubell starb 1989 an den Folgen von AIDS. Im Studio 54 ist heute ein Theater mit gleichen Namen.