Zweieinhalb Jahre nach dem kompletten Zusammenbruch – das unerwartet schnelle und starke Comeback des New York Tourismus

Hop-On Hop Off Bus – Foto Alex Right

Tourismus war jahrelang die größte Wachstumsbranche in New York. Im letzten Jahr vor Corona, 2019, besuchten laut der Fremdenverkehrsagentur NYC & Company 66.6 Millionen Menschen die Stadt, mehr als je zuvor. 13,5 Millionen von ihnen kamen aus dem Ausland, ein Rekord. Die internationalen Gäste waren für die Stadt immer besonders interessant. Sie geben laut NYC & Company, fast viermal so viel aus wie Inlandsbesucher, da sie länger bleiben, mehr unternehmen und oft auch gehörig shoppen.

Die Auslastung der Hotels lag 2019 bei 90%, und die Anzahl an verkauften Broadway Tickets, ein wichtiger Indikator für die gesamte Tourismusbranche, erreichte noch nie dagewesene 12 Millionen. Der Fußgängerverkehr am Times Square, von dem auch einiges abgeleitet werden kann, lag an manchen Tagen bei einer halben Millionen Menschen.

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Die Besucher sollen 2019 laut NYC & Company 47.4 Mrd. USD in New York gelassen haben. In der Branche waren demnach 400.000 Menschen beschäftigt und die direkten Steuereinnahmen für die Stadt beliefen sich auf knapp 5 Mrd. USD.

 Der leere Times Square am Höhepunkt der Pandemie

Nach dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 stand der Tourismus von einen auf den nächsten Tag fast komplett still. Die ganz wenigen Besucher, die kamen, waren US-Amerikaner, denn für alle anderen Länder galt ja ein Einreisestopp, der erst im November 2021 aufgehoben wurde. Die Auslastungsrate bei den Hotels sank bis auf 18%, und wäre noch niedriger gelegen, wenn Einsatzkräfte, Covid-19 Patienten und Obdachlose nicht so viele Zimmer belegt hätten. Die Broadway Shows gab es für 18 Monate überhaupt nicht und der Times Square war oft menschenleer.

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Viele Experten glaubten, dass es bis mindestens 2025 dauern würde, bis es wieder Tourismus geben würde, der mit den Zeiten vor der Pandemie vergleichbar wäre, aber es geschah dann doch viel schneller.

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Ein Großteil der Hotels, die während der Pandemie schlossen, öffnete wieder und es kommen neue dazu. Dieses Jahr sollen es 48 sein, darunter Luxushäuser wie das Aman, das als teuerstes Hotel New Yorks gilt, und das edle Ritz Carlton Nomad. Investitionen von Hunderten von Millionen Dollar zeigen Optimismus, was die Zukunft des Tourismus angeht. Auch die verlangten Preise zeigen einen erstarkten Markt. Eine Suche auf Expedia ergibt, dass der Marktpreis für eine Woche Mittelklassehotel im Herbst zwischen 2.500 USD und 3.000 USD liegt.

Laut Vijay Dandapani, Präsident und CEO der “Hotel Association of New York City“, einer Interessenvertretung von Hotelbesitzern, pendeln sich die Auslastungsraten bei den Häusern seiner Mitglieder bei 75% bis 80% ein, Tendenz steigend.

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Auch der Fußgängerverkehr am Times Square schnellte nach oben und derzeit werden Werte von 350.000 bis 400.000 Menschen pro Tag erreicht, sagt T.J. Witham, Sprecher der Times Square Alliance – ein Zusammenschluss von Geschäftstreibenden rund um den Platz.

“Die Zahlen dieses Jahr sind viel, viel besser als 2021”, so Witham. “Wir liegen durchschnittlich nur noch 10%, 15% unter den Werten von 2019, an manchen Tagen erreichen und übertreffen wir sie sogar, was ich so schnell nie erwartet hatte.”

Ticket Verkäufe bei den Broadway Shows erholen sich und in einem netten Restaurant zu reservieren, ist derzeit oft schwieriger als vor der Pandemie.

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