Die Zahlen der bestätigten COVID-19 Infizierten in New York steigt weiter. Bürgermeister Bill De Blasio teilte mit, dass es mit Stand Dienstag Nachmittag 40,000 bestätigte Fälle gibt und bisher 1.100 Tote zu beklagen sind. Zum Vergleich: Vor 14 Tagen gab es nur 923 bekannte Infektionen und 36 Tote. Ein großer Teil des Anstiegs ist aber mit Sicherheit darauf zurückzuführen, dass immer mehr Leute getestet werden.
Wie in anderen Metropolen sind die Straßen ungewohnt leer und nur wenig ist offen, das nicht unbedingt lebensnotwendig ist (hier Dronenaufnahmen). Auch in New York ist das Gebot der Stunde ‘Social Distancing’. Es sollen nur unbedingt notwendige soziale Kontakte stattfinden und wenn irgendmöglich ein Abstand von 6 Fuß (1.8 m) voneinander eingehalten werden. Das klappt gut, mit Ausnahme einiger Spielplätze. Bürgermeister De Blasio ließ sie deshalb alle mittlerweile schliessen.
Unterdessen sind die schweren wirtschaftlichen Schäden immer mehr zu spüren. Am Mittwoch (01.04.) ist für die meisten New Yorker die Miete fällig, und man glaubt, dass ein großer Teil der Menschen nicht in der Lage sein wird, sie zu bezahlen. Solche enormen Störungen, können dann Welleneffekte auf die ganze Wirtschaft und Gesellschaft haben. Hier ein Artikel zum Thema.
Zeichen der Hoffnung
Die Situation in New York ist ernst, aber die Stadt ist keine ‘Insel der Verdammten‘, wo sich rechts und links die Leichen stapeln, wie es manche, sensationslüsternde Medienberichte im Ausland erscheinen lassen wollen (Der Bild Zeitung nach ist es mittlerweile sogar gängig Tote mit Gabelstaplern abzutransportieren). Es passiert sehr schnell sehr viel Positives, besonders bei der wichtigen Erhöhung der verfügbaren Betten um für den steigenden Bedarf gewappnet zu sein.
Am Montag (30.03.) dockte das gewaltige Marinekrankenhausschiff, USNS Comfort, am Pier 90 an Manhattans West Side an. Das Pier wird normalerweise von Kreuzfahrtschiffen genutzt, z.B. der AIDA. Man ging eigentlich davon aus, dass das USNS Comfort wegen Reparaturbedarf erst Ende April in New York sein würde. Durch ungeheure Anstrengungen der Arbeiter in der Werft in Virginia, konnte man es aber nun doch viel schneller entsenden.
In dem umgebauten Öltanker gibt es 1.000 Betten und 13 Operationssäle, mehr als in den meisten Krankenhäusern. Das letzte Mal, dass die USNS Comfort nach New York kam, war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.
“Die Nation hat unseren Ruf nach Hilfegehört”, so Bürgermeister Bill de Blasio nach Ankunft des Schiffes. “Es könnte kein besseres Beispiel dafür geben, dass ganz Amerika uns beisteht.” (Das Schwesterschiff, die USNS Mercy, liegt seit Samstag in Los Angeles vor Anker.)
Am Montag wurde auch die Umwandlung des New Yorker Messegelände ‘Jacob Javits Convention Center‘ zu einem provisorischen Krankenhaus abgeschlossen. Hier könnten bis zu 2.500 Patienten behandelt werden. Das Billie Jean National Tennis Center, wo die US Open ausgetragen werden, wird ebenfalls ein behelfsmäßiges Hospital. Es soll 350 Betten geben.
Im Central Park errichteten das Mount Sinai Hospital und die christliche Hilfsgruppe ‘Samaritan‘s Purse‘ ein Feldlazarett mit 14 Zelten, in dem knapp 70 Patienten behandelt werden können. Es befindet sich auf der Höhe 99th und 5th Avenue, genau gegenüber des Mount Sinai Hospitals.
Vieler dieser neuen Betten sind nicht für Coronapatienten vorgesehen. Oft sollen sie es vielmehr Krankenhäusern ermöglichen, Patienten mit relativ einfachen Bedürfnissen abzugeben, um so bei sich Raum für Coronaerkrankte schaffen zu können.
Derzeit sind auch mehr als 500 Sanitäter, 2.000 Krankenschwestern und 250 Krankenwägen aus dem Rest der USA unterwegs nach New York, teilte Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag mit. Er habe außerdem das Weiße Haus gebeten, 1.000 Krankenschwestern, 350 Atemtherapeuten und 150 Ärzte aus den Rängen des Militärs nach New York zu entsenden.
Update der Corona Situation in New York: Ernst, aber auch mit Zeichen der Hoffnung
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