Wale, Haie und Delfine machen ein Comeback in der Region New York

Foto – WCS

Vor ein paar Jahrzehnten wäre es unvorstellbar gewesen, aber heute gibt es in der New York/New Jersey Bight den Ozean rund um die Region New York trotz der Millionen von Menschen in Küstennähe und den großen Wasserstraßen, Wale, Delfine und Haie in erheblicher Anzahl.

Einen großen Beitrag hierzu leistete der 1972 erlassene Clean Water Act. Bis diese Umweltschutzgesetze, die auch gewaltige Investitionen beinhalteten, verabschiedet wurden, leitete New York City täglich Hunderte Millionen Gallonen ungeklärter Abwässer in den Hudson River. Die in ihnen enthaltenen Substanzen bedeckten Teile des Hafenbodens manchmal meterhoch. Dazu kamen noch große Mengen an Schadstoffen, die von der Industrie ins Wasser abgelassen wurden. Man konnte Müll, der auch oft im Wasser landete, zwischen Ölteppichen schwimmen sehen. Das Auffangbecken für all das war der New Yorker Hafen, der an manchen Stellen einer Kloake glich. Es gab Abschnitte mit sehr wenig oder gar keinem Sauerstoff für Meeresleben.

Der Atlantik rund um New York ist so sauber wie seit mehr als 100 Jahren nicht mehr

Der Clean Water Act trug in den Jahrzehnten nach seiner Verabschiedung Früchte. Am wichtigsten waren die Milliardeninvestitionen in Kläranlagen. Durch das sauberere Wasser gab es wieder mehr gelösten Sauerstoff, der viele Tier- und Pflanzenarten gedeihen ließ und weniger schädliche Bakterien. Die städtische Umweltschutzbehörde ‚Department of Environmental Protection‘ (DEP) konnte vor sechs Jahren verkünden, dass das Meereswasser in der Region so gut war wie seit 110 Jahren nicht mehr.

Strengere Fischereivorschriften haben dazu geführt, dass wieder mehr Beutefische für Wale, Delfine und Haie in der Region gibt. Dies gilt besonders für die atlantischen Menhaden (ein Verwandter des Herrings), der wichtigsten Nahrungsquelle der  Tiere. Die Veränderungen der Strömungen und der Migrationsrouten durch den Klimawandel brachten laut Forschern mehr Menhaden in die Region.

Das ist die derzeitige Situation bei Walen, Delfinen und Haien

Wale

Foto Wikipedia

Howard Rosenbaum von der Wildlife Conservation Society (WCS), einer Organisation, die sich der Erforschung und dem Schutz frei lebender Tiere widmet, schreibt auf der WCS-Webseite: „Die New York Bight wird von einer beeindruckenden Anzahl an Walen besucht. Viele schwimmen so nahe an der Küste, dass man sie mit bloßem Auge erkennen kann. Vor allem sind es Buckelwale, aber ab und an auch Atlantische Nordkaper, Pottwale, Seiwale, Finnwale und Blauwale – das größte Säugetier der Welt.”

Mitglieder von Gotham Whale, einem Verein zur Erforschung von Meeressäugetieren, konnten letztes Jahr 85 verschiedene Buckelwale in der New York Bight identifizieren. Auf dem Log des Wale Watching Schiffes American Princess, gibt es interessante Info, was an einzelnen Tagen gesichtet wurde.

Delfine

Foto WCS

Eine Studie des WCS und der Columbia University zeigt, dass die New York Bight in den Sommer- und Herbstmonaten ein häufig besuchtes Jagdrevier für Nahrung für Große Tümmler, die in der Region mit Abstand am häufigsten vorkommende Delfinart ist.

Haie

Foto Wiki Commons

Laut WCS 25 besuchen oder leben 25 Arten von Haien in der New York Bight. Die Gewässer beherbergen auch Hunderte von Weißen Hai Babys. Forscher glauben, es könnte das reichste Vorkommen solcher Jungtiere im Nordatlantik sein. Hier ein Link zu einem Artikel über die faszinierenden Babyhaie.