1977 war New York an einem Tiefpunkt. Vielerorts sah man die Stadt als im Verfall begriffen. Berichterstattung über die Metropole war fast durchweg negativ. Themen wie Verbrechen, Obdachlosigkeit, Drogen und Brandstiftungen dominierten die Medien.
Um etwas Abhilfe zu schaffen, entschieden sich Politiker eine Werbekampagne, die ‘I ❤️ NY‘ getauft wurde, ins Leben zu rufen. Eines der Ziele war es, mehr Touristen anzuziehen, Milton Glaser, ein waschechter New Yorker aus der South Bronx, entwarf dazu das I ❤️ NY Logo, das ikonisch werden sollte.
Bürgermeister Eric Adams stellte eine neue Kampagne vor, We ❤️ NYC. Sie stehe in der Tradition der legendären Initiative aus den 1970er-Jahren, aber sei zugleich zeitgemäß, so Adams. Zielgruppe sind diesmal nicht so sehr Menschen außerhalb der Stadt, sondern die New Yorker, auch bezieht sich die Kampagne nur auf die Stadt New York, nicht wie 1977 auf den ganzen Staat.
Die Schöpfer von We ❤️ NYC sehen New York damals wie heute vor Problemen. „Wir werden hoffentlich in der Lage sein, die Spaltung und Negativität zu überwinden, die mit der Pandemie einhergingen”, sagt Kathryn Wylde. Sie ist Präsidentin der Partnership for New York City, einem Zusammenschluss aus Vertretern der örtlichen Wirtschaft, der die Kampagne, die zwei Jahre laufen soll, leitet.
“Wir wollen die Menschen daran erinnern, dass sie etwas bewirken können, sei es in dem Block, in dem sie wohnen oder in der Stadt als Ganzes. Wir möchten ihnen ins Gedächtnis rufen, dass wir diese Spaltungen, die zwischen Unternehmen und Arbeitern oder zwischen Arm und Reich entstanden sind, nicht aufrechterhalten müssen”, so Wylde.
Im Rahmen von We ❤️ NYC wird es allerhand Aktionen geben, so sollen während der am 17. April beginnenden Earth Week in den Parks der Stadt Freiwillige angeworben werden, die sich bereit erklären, insgesamt 1 Million Stunden in die Pflege ihrer Parks zu investieren. Eine Wahl des populärsten U-Bahn Musikers ist genauso geplant wie eine Initiative, verstärkt afroamerikanische Geschäfte und Restaurant zu frequentieren. Hier mehr Info zu Events.
Viel Positives also, aber was gar nicht so gut ausfiel, ist die Reaktion auf das neue Logo. Es ist fast unmöglich, auf Social Media oder sonst wo Lob für das Design zu finden. Die Reaktionen bewegen sich fast immer zwischen Schrecken und Spott, wie man an diesen Twitter Posts sieht.