1946 spielte Hildegard Knef eine Hauptrolle im ersten deutschen Nachkriegsfilm “Die Mörder sind unter uns” (Regie: Wolfgang Staudte), der auch im Ausland ein Erfolg wurde. Der Willy Forst Film “Die Sünderin” aus dem Jahr 1950 thematisierte Sterbehilfe und es gab eine kurze Nacktszene mit Knef. Das sorgte für einen gewaltigen Skandal im Nachkriegsdeutschland, wie er heute gar nicht mehr vorstellbar ist und lockte unglaubliche sieben Millionen Deutsche in die Kinos.
Hildegard Knef war die erste deutsche Schauspielerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hollywood ging, wo Marlene Dietrich, die sie dort kennenlernen sollte, schon 25 Jahre lebte. Erst einmal waren die Resultate durchwachsen. Einen enormen Erfolg hatte die Knef dann 1955 am Broadway. Sie spielte die Hauptrolle in dem von Cole Porter, einem der renommiertesten amerikanischen Komponisten des 20 Jahrhunderts, geschriebene Musical Silk Stockings. In den USA war sie als Hildegard Neff bekannt.
In einem Spiegel Interview 1999 erzählt Knef, der vorgeworfen wurde, dass sie mit 19 in einen Nazi verliebt war: “Ich war die erste, die nach dem Krieg rüberging. Da gab es viele Angriffe. Nicht von den Emigranten – die waren viel zu klug; die wussten, wie alt ich war, als Hitler an die Macht kam. Die Angriffe kamen von den Amerikanern, von Produzenten, die doch eigentlich ganz gut rechnen konnten, sonst hätten sie nicht diese riesige Industrie aufgebaut. Das hat sich für mich persönlich erst geändert mit dem Erfolg von “Silk Stockings”. Als Broadway-Star war man all dem plötzlich entzogen.”
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