Mark Levine, der Borough President (in etwa Bezirksbürgermeister) von Manhattan, will, dass Stadt und Staat New York härter gegen Ghost Plates – gefälschte oder unleserlich gemachte Kennzeichen – vorgehen. Das Problem war noch vor ein einigen Jahren fast nicht existent. Mittlerweile hat es große Ausnahmen angenommen, Tendenz steigend.
„Ghost Plates in New York City schädigen unsere Stadt und Bürger auf gleich mehrere Weisen. Zum einen können Fahrer viel schwerer für Verkehrsdelikte zur Verantwortung gezogen werden, was zu riskantem Fahrverhalten führt, da sie sich von den Folgen von Verstößen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Fahren über Rot immun fühlen. Das führt zu Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer”, so Levine bei einer Pressekonferenz am Montag.
Der Stadt entgeht laut dem Bourogh President auch viel Geld durch nicht eingenommene MAUT und unbezahlte Strafen – Mittel die, für den Erhalt der Straßen benötigt würden. Der Politiker geht von einem Schaden von derzeit um die 200 Mio. USD jährlich aus.
Die Nummernschilder werden auf verschiedenste Weisen manipuliert. Von Fälschungen spezieller Papierkennzeichen, die für die Tage nach einem Autokauf gedacht sind, bis man Metallkennzeichen erhält, über Verdeckungen einer Ziffer oder eines Buchstabens auf die verschiedensten Arten bis über Vorrichtungen, die im Internet erhältlich sind. Darunter eine Art Klappe, die das Kennzeichen im gewünschten Moment kurz unleserlich macht. Siehe Video unten.
Levine fordert, dass der Staat New York, der viele der entsprechenden Befugnisse hat, mehr unternimmt. So soll gegen im Internet verkaufte Ghost Plate Tools vorgegangen werden. Der Politiker will auch, dass der Staat New York digitale Zulassungssticker einführt, mit denen sichergestellt werden könne, dass Nummernschild und Zulassung übereinstimmen.
Zudem will der Borough President bessere Schulung der Polizei, höherer Strafen für Fahrer mit Ghost Plates, Einsatz von KI zur Erkennung teilweise verdeckter Nummernschilder und besseren Datenaustausch mit angrenzenden Staaten wie New Jersey, Connecticut und Pennsylvania.
In einer Stellungnahme zu den Forderungen sagte ein Sprecher von Kathy Hochul, Gouverneurin des Staates New York:
„Gouverneurin Hochul hat in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Adams und den Strafverfolgungsbehörden der Stadt und des Staates die größte behördenübergreifende Strategie in der Geschichte New Yorks ins Leben gerufen, um gegen Geisterkennzeichen und anderer Arten von MAUT-Hinterziehung vorzugehen, und hat im Rahmen des diesjährigen Haushalts strenge Gesetze verabschiedet. In nur fünf Monaten haben die Bemühungen der Gouverneurin zu Hunderten von Festnahmen und der Beschlagnahmung von mehr als 1.500 Fahrzeugen geführt, und sie wird weiterhin mit Bürgermeister Eric Adams und anderen Verantwortungsträgern zusammenarbeiten, um bei diesem wichtigen Thema weiter Fortschritte zu erzielen.“
In diesem Video fährt ein Auto über die Robert-F.-Kennedy-Brücke. Das Kennzeichen wird im ‘richtigen Moment’ durch ein sogenanntes Flip-Teller-Gadget verdeckt, um so den Mautgebühren zu entgehen. (Video mit freundlicher Genehmigung von @beardedcreepo über Reddit)