Zwischen Freitag und Dienstag gab es 45 Schießereien in New York mit mehr als 60 Opfern, darunter 12 Tote. Der Großteil dieses Zeitraums fiel auf das lange ‘4th of July‘ (Nationalfeiertag) Wochenende. Im Vergleichszeitraum 2019 gab es 11 Schießereien mit 21 Opfern, so das New York Police Department, NYPD.
Im gesamten Juni gab es 205 Schießereien, 2019 waren es 89 – ein Anstieg von 130,3 %. Circa die Hälfte der Taten konzentrierten sich auf Revierbezirke im Norden Brooklyns, der Bronx und Harlem – meist Viertel mit großen Sozialwohnungskomplexen und viel afro-amerikanischer Bevölkerung. Alle Opfer gehörten laut NYPD auch Minderheiten an. Die Polizeibehörde gibt der Politik die Schuld an der Situation.
“Die Reform bei den Kautionen ermöglicht es Gewalttätern, einfach aus dem Gefängnis zu kommen, und draußen begehen sie wieder Verbrechen. Bei den ‚Compassion Releases‘ (vorzeitige Entlassungen wegen Coronagefahr) kamen oft die falschen Leute raus. Auch die derzeitige Anti-Polizei Stimmung verunsichert unsere Leute und macht den Job schwerer, so Chief of Department (hoher NYPD Rang) Terence Monahan.
Während seines täglichen Pressebriefings am Dienstag sah Bürgermeister Bill de Blasio eher das warme Wetter und die COVID-19- Pandemie als Gründe.
“Das Gerichtssystem funktioniert nicht, die Wirtschaft funktioniert nicht, die Menschen sind seit Monaten angespannt”, so de Blasio. “Wir haben riesige Probleme.”
Einer der Morde war besonders brutal. Als der 29-jährige Anthony Robinson am Sonntag kurz vor 18 Uhr mit seiner 6-jährigen Tochter die East 137th Street in der Bronx überquert, schießt ein Mann aus einem schwarzen Auto auf ihn. Das Kind wurde glücklicherweise nicht verletzt. Hier sehen Sie das Überwachungsvideo.
Am Dienstag wurde ein 27-jähriger Robert McLeod um 11.50 Mittag im Lincoln Terrace Park im Crown Heights Bezirk von Brooklyn erschossen.