1877 baute Nikola Tesla den ersten funktionierenden Wechselstrommotor. (Seine Werkstätte war auf 89 Liberty Street, beim heutigen World Trade Center). Die bahnbrechende Erfindung machte andere Erneuerungen möglich, darunter oszillierende (automatisch von einer Seite zur anderen drehende) Ventilatoren. Diese Technologie machte sich der 25-jährige New Yorker Ingenieur Willis Carrier beim Bau der ersten Klimaanlage 1902 zu Nutze.
Carrier suchte nach einem Weg, den Maschinenraum der Druckerei, in der er arbeitete, zu kühlen und ihm Luftfeuchtigkeit zu entziehen. (Aus produktionstechnischen Gründen, nicht um den Komfort der Mitarbeiter zu erhöhen). Er konstruierte eine Vorrichtung, die Luft durch wassergekühlte Spulen schleuste, und so beide Ziele erreichte. Auch heute noch basieren Klimaanlagen auf diesem Prinzip.
Das Jahr 1922 brachte eine weitere große Innovation – den Zentrifugalkühler. Er ermöglichte es, die Größe der Klimaanlagen stark zu verringern. Sie hatten nun auch das Potential, außerhalb großer Produktionsstätten eingesetzt zu werden.
Die erste Klimaanlage oder AC (kurz für Air Conditoner), die dafür gedacht war, New Yorkern zu ermöglichen, der Sommerhitze zu entfliehen, nahm den Betrieb 1925 im Rivoli Theater am Times Square auf. Sie war ein sensationeller Erfolg. Besucher strömten ins Rivoli und später in andere Theater und Kinos mit AC. Die Tradition, an heißen Sommertagen ins Kino zu gehen, war somit geboren, und jahrzehntelang kamen viele der erfolgversprechendsten Filme so auch im Sommer in die Kinos, auch heute gilt dies noch zum Teil.
ACs wurden über die Jahre immer billiger und kleiner und mehr und mehr Büros, Geschäfte usw. bauten die Geräte ein. Bis in die 1970er Jahre hatten auch viele der Wohnungen einen AC, und heute gibt es praktisch keinen Ort mehr, der nicht gekühlt ist.