
Richard Bilodeau, 63, wurde wegen der Vergewaltigung und Ermordung der 16-jährigen Theresa Fusco vor 41 Jahren angeklagt, nachdem Ermittler DNA, die aus damals gesammelten Beweismitteln stammte, mit der eines von Bilodeau weggeworfenen Smoothie-Strohhalms abglichen.
Die Staatsanwaltschaft in Nassau County (Bezirk von Long Island, der an Queens grenzt) erklärte, die gewonnene DNA, stimme „mit hundertprozentiger Sicherheit“ mit dem genetischen Material des Opfers überein.
Fusco verschwand am 10. November 1984, nachdem sie ihren Job bei der Rollschuhbahn Hot Skates in Lynbrook, New York, verlassen hatte. Einen Monat später wurde ihre Leiche unter Laub begraben auf einem nahegelegenen Waldstück gefunden. Der Gerichtsmediziner stellte fest, dass sie erwürgt und vergewaltigt wurde.
Die Behörden rollten den Fall 2023 wieder auf und schickten einen aufbewahrten Abstrich des Opfers an Othram, ein Labor in Houston, das für fortschrittliche forensische Genealogie bekannt ist. Die Techniker erstellten ein genetisches Profil, das das FBI und die Detektive des Nassau County Police Departments zu Bilodeau führte.
Ermittler begannen Anfang 2024, Bilodeau zu überwachen, und stellten dabei den Strohhalm eines Smoothie-Bechers sicher, den er weggeworfen hatte. (Solche Artikel können ohne Durchsuchungsbefehl als Beweismittel verwendet werden). Tests stellten eine perfekte Übereinstimmung mit DNA fest, die 1984 bei Fusco sichergestellt wurde.
Zum Zeitpunkt des Mordes wohnte Bilodeau bei seinen Großeltern etwa eine Meile von Fuscos Haus entfernt und betrieb einen mobilen Kaffeewagen, so Bezirksstaatsanwältin Anne Donnelly. Der Mann habe zur Zeit seiner Verhaftung allein gelebt und Nachtschichten bei Walmart gearbeitet. Er sei nicht vorbestraft und habe keine bekannte Verbindung zu Fusco.
„Die DNA-Technologie hat sich seit 1984 dramatisch verändert“, so Donnelly. „Wenn eine vollständige Übereinstimmung vorliegt, weiß man, dass man den Täter hat.“
Der Fall erregte aufgrund seiner Fehlurteile landesweite Aufmerksamkeit. 1986 wurden John Kogut, Dennis Halstead und John Restivo für schuldig befunden und verbrachten fast zwei Jahrzehnte im Gefängnis, bevor DNA-Beweise sie entlasteten. Kogut, der unter Druck gestanden hatte, wurde bei der Wiederaufnahme des Verfahrens freigesprochen. Eine Jury sprach Halstead und Restivo 2014 jeweils 18 Mio. USA Schadensersatz zu.
Bilodeaus Anwalt Dan Russo sagte, die Vorgeschichte des Falls zeige, warum die Unschuldsvermutung wichtig sei: „Diese Tat ereignete sich vor über 40 Jahren, und drei Männer saßen fast zwei Jahrzehnte lang unschuldig in Haft. Niemand sollte vorschnell urteilen.“
Thomas Fusco, der Vater des Opfers, erschien bei der Verkündung der Anklage mit einem Foto seiner Tochter. „Es ist herzzerreißend, das noch einmal durchmachen zu müssen“, sagte er. „Aber es fühlt sich wie ein Abschluss an, und ich bin dankbar, dass es so weit ist.“ Die Mutter des Opfers starb 2019.
Bilodeau plädierte auf nicht schuldig.




