Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul hat die zuständige Behörde New York Power Authority (NYPA) damit beauftragt, ein emissionsfreies, hochmodernes Kernkraftwerk zu bauen. Es soll mindestens ein Gigawatt Strom erzeugen, genug, um rund eine Million Haushalte zu versorgen. Seit 15 Jahren wurde keine solche Anlage mehr in den USA errichtet.
Die Public Power NY Coalition, eine Organisation, die sich für erneuerbare Energien einsetzt, kritisiert den Plan scharf: „Die NYPA hat die Macht und das Mandat, Anlagen für 15 Gigawatt erneuerbare Energien zu bauen, und sollte sich von Präsident Trumps Drohungen nicht davon abbringen lassen, New York die Energiezukunft zu verbauen und Strom nicht noch teurer machen.”
Trumps Anordnung, die behördliche Genehmigung neuer Kernkraftwerke zu beschleunigen, könnte einer Branche neuen Auftrieb geben, die seit drei Jahrzehnten aufgrund von Sicherheitsbedenken, Kostenüberschreitungen und einem ungünstigen politischen Umfeld im Niedergang begriffen ist.
Seit 1991 sind in den USA nur fünf Reaktoren in Betrieb gegangen. Energieversorger prognostizieren, dass in fünf Jahren ein Stromloch droht, dass der Leistung 34 neuer Kernkraftwerke entspricht.
Der Staat New York betrieb von 1962 bis 2021 das Kernkraftwerk Indian Point, 65 km von Manhattan entfernt. Wegen Umweltbedenken und weil die Flugzeugentführer der Anschläge vom 11. September die Kuppeln der beiden Reaktoren am Hudson River als Wegweiser nutzten, wurde es stillgelegt. Der genaue Standort der neuen Anlage steht noch nicht fest, wird aber im Norden des Staates sein, der an Kanada grenzt.
