Der Tunnel ist ein Science-Fiction-Roman über einen Tunnel zwischen Europa und den USA aus dem Jahr 1913.
Bernhard Kellermanns Buch gilt als erster deutscher Bestseller de 20. Jahrhunderts. Bereits im Erscheinungsjahr 1913 verkaufte es sich 100.000 Mal, eine gewaltige Zahl zu der Zeit. Bis 1939 wurde eine Auflage in Millionenhöhe erreicht. 1914 wurde der Roman verfimt, 1933 ein weiteres Mal. Das Buch wurde in 25 Sprachen übersetzt.
Der Protagonist ist der Ingenieur Mac Allan. Er ist der Erfinder von Allanit, einem neuen stahlähnlichen Werkstoff, der nicht porös ist und der Härte von Diamanten nur einen Grad nachsteht. Allanit ermöglicht es zuvor nicht vorstellbare Megaprojekte zu verwirklichen.
Macallan nimmt den Auftrag des amerikanischen Industriellen C.H. Lloyd und des eigens gegründeten Konzerns Atlantik-Tunnel-Syndikat an, in 15 Jahren einen 5000 km langen Eisenbahntunnel zwischen den Regionen New York und Bordeaux zu bauen.
180.000 Männer beginnen ihre Arbeit zur selben Zeit an fünf verschiedenen Stellen. Im siebten Jahr gibt es eine gewaltige Explosion am amerikanischen Teil der Baustelle, die ein Flammeninferno auslöst, in dem Tausende verenden. Schnell schwappt Panik auf das ganze Unterfangen über. Arbeiter zerstören die Röhre und ermorden Mac Allans Familie. Die Aktie des Syndikats, das meistverbreitete Papier der Welt, stürzt ab. Es folgt eine Wirtschaftskrise mit großer Arbeitslosigkeit und sozialen Unruhen.
Mac Allan zieht sich mehrere Jahre zurück, bis er schließlich einen neuen Versuch wagt. Er wird von C. H. Lloyd unterstützt, dessen Tochter er heiratet. Nach 26 Jahren ist es dann so weit: Der Tunnel ist vollendet und der erste transkontinentale Zug mit Mac Allan und Lloyd unter den Passagieren fährt erfolgreich zwischen den Kontinenten.
Das Projekt wurde in der Zwischenzeit jedoch von der Entwicklung der Technologie überholt. Im Laufe der Jahre wurden Schiffe schneller und längst fliegen Zeppeline über den Atlantik. Der Tunnel, für den Tausende starben ist obsolet.