Diese Woche kam der Film ‘Oppenheimer’, eine Biografie des ‘Vaters der Atombombe’ J. Robert Oppenheimer, in die Kinos. New York spielte eine große Rolle bei der geheimen Entwicklung der Waffe, die die Welt verändern sollte. Nicht ohne Grund lief sie unter dem Codenamen Manhattan Project. Hier die Geschichte.
Am 2. Januar 1939, nur Tage nachdem der jüdische Physiker und Nobelpreisträger Enrico Germi nach seiner Flucht aus Italien in den Vereinigten Staaten ankam, begann er an der renommierten Columbia University in New York mit Kernspaltungsexperimenten. Schon drei Wochen später gelang ihm im Keller der Pupin Hall, dem Sitz des physikalischen Instituts, die erste Fission eines Uranatoms auf amerikanischem Boden. Unterstützt wurde er dabei von Footballspielern der Hochschule, die die schweren Materialien Uran und Grafit, die Germi benötigte, transportierten.
Im August 1939 schickte der in Amerika lebende ungarische Physiker Leé Szilérd einen Brief an US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, in dem er davor warnte, dass Deutschland Atombomben entwickeln könnte, und riet der US-Regierung, ihr eigenes Nuklearwaffenprogramm zu starten. Das Schreiben wurde auch von Albert Einstein unterzeichnet.
Bald darauf wurde in den USA mit der Entwicklung von Nuklearwaffen begonnen. Als Projektleiter wurde der Physiker J. Robert Oppenheimer, der aus einer prominenten New Yorker Familie stammte, ausgewählt. In späteren Jahren wurde er oft ‘Vater der Atombombe’ genannt. Die Arbeiten erfolgten an verschiedenen Orten in den USA, vor allem in den geheimen, weitläufigen Anlagen um Los Alamos, New Mexico, herum.
Koordiniert wurde die Entwicklung der Atombombe in New York, weshalb die geheimen Arbeiten später als Manhattan Project bekannt wurden. Der Start erfolgte am 13. August 1942. Das Hauptquartier war das Gewerbegebäude 270 Broadway im heutigen Tribeca. Nötige Transaktionen mit der Außenwelt erfolgten über eine Scheinfirma im Woolworth Building, nur ein paar Hundert Meter südlich von 270 Broadway. Uran wurde tonnenweise in einem Lagerhaus auf der West 20th Street in Chelsea, jetzt das Galerienviertel New Yorks, deponiert.
Am 16. Juli 1945 fand außerhalb von Alamogordo, New Mexico, der sogenannte ‚Trinity Test‘ statt. Eine Bombe wurde gezündet. Die nukleare Explosion erzeugte so viel Hitze, dass der Wüstensand zu grünem Glas schmolz. Drei Wochen später wurden in Hiroshima und Nagasaki die ersten und einzigen Atombomben der Menschheitsgeschichte abgeworfen. Sie hatten die Codenamen ‘Little Boy’ und ‘Fat Man’.
Nachdem die Welt sah, welche Verwüstung die Bomben in Japan anrichteten, fürchteten viele New Yorker, dass ihre eigene Stadt einmal Opfer eines nuklearen Angriffs werden könnte. Der bekannte Schriftsteller E.B. White machte sich diese Gedanken. „Die Stadt ist zum ersten Mal in ihrer langen Geschichte zerstörbar. Ein einziges Flugzeuggeschwader, nicht viel größer als ein Schwarm von Gänsen, und die Türme brennen, die Brücken bröckeln, unterirdischen Passagen werden zu Todeskammern. Das Ende des Lebens, wie wir es heute kennen.”
New York übt 1951 Reaktion auf Atomangriff – Sprecher begeistert davon wie glatt alles läuft
Am Tag genau vor 46 Jahren – wie ein Stromausfall an einem heißen Sommertag 1977 Stadtgeschichte schrieb
Soho, Meatpacking District und mehr – so sahen New Yorks trendigste Viertel früher einmal aus
Bedürfnis nach Unsterblichkeit – so sichern sich New Yorks Milliardäre ein Stück Ewigkeit
Pastrami- und Corned Beef – zwei kulinarische Erfindungen die aus New York stammen
Zum neuen Film ‘Oppenheimer’ – die wichtige, geheime Rolle, die New York bei der Entwicklung der Atombombe spielte