Nach 13.981 Vorstellungen – ein einsamer Broadway Rekord – ging das ‘Phantom der Oper‘ am Sonntag in die wohlverdiente Rente und nahm den Kronleuchter, eine der bekanntesten Requisiten in der Geschichte der Musicals, gleich mit.
Rund 19,5 Millionen Menschen sollen das Musical in New York gesehen und dafür 1,3 Mrd. für Tickets ausgegeben haben, schrieb das Branchenmagazin “Playbill”. Demnach arbeiteten seit der Premiere am 26. Januar 1988 rund 6500 Menschen an der Produktion.
Kritikern rümpften zwar oft die Nase, aber das Phantom verdiente sich nach und nach seinen Respekt. Über die Jahre bekam das Musical sieben der renommierten Tony Awards, eine Art Oscar der New Yorker Musicalbranche.
Nach dem gewaltigen Erfolg in London, wo es seit 9. Oktober 1986 lief, und am Broadway trat das Phantom seinen Siegeszug rund um die Welt an. Es gab Inszenierungen in mehr als zwei Dutzend Ländern, Album-Einspielungen und eine Verfilmung mit Gerald Butler.
Auch in einem US-Präsidenten fand das Phantom einen großen Fan. Donald Trump schrieb 2004 in seinem Buch “Think Like a Billionaire”, dass sein liebstes Musical zwar “Evita” sei, aber er auch “Das Phantom der Oper” hervorragend fände. Im Wahlkampf 2016 ließ Trump immer wieder die getragene Ballade “The Music of the Night” vor seinen Reden laufen.
Nicht nur die fallende Nachfrage, auch zu hohen Kosten setzten dem Musical dann letztendlich zu. Keine neuen Shows würden beispielsweise davon träumen, ein 27-köpfiges Orchester einzusetzen.
Mit der Ankündigung vom Aus im Oktober setzte eine letzte Phantomrenaissance ein. Vorstellungen waren monatelang ausverkauft und Preise für manche Tickets schossen auf bis zu 700 USD.