
Puerto Rico ist ein sogenanntes ‘US-Territory‘ und die Bewohner der Insel sind amerikanische Staatsbürger.
Ende der 1940er-Jahre glaubten US-Regierungsstellen, dass die kleine, dicht besiedelte Insel nicht mehr lange in der Lage sein würde, mit ihrer Agrarwirtschaft, vornehmlich Zuckerrüben, zu überleben. Es entstand der Plan, Teile der Landbevölkerung in US-Städten anzusiedeln, wo es boomende Fabriken gab, aber Arbeiter fehlten.
Das bevorzugte Ziel der Neuankömmlinge war New York. Bis Ende der 1950er-Jahre waren 600.000 bis 700.000 der Bewohner der Stadt Puerto Ricaner, circa einer von zwölf. Sie wurden damit schnell eine der größten ethnischen Gruppen und sind es auch heute noch.

Puerto Ricaner waren keine Einwanderer im rechtlichen Sinn, aber hatten wie Immigranten aus Europa ihre eigene Sprache und Kultur und vielerorts Schwierigkeiten akzeptiert zu werden. Es kam zur Gettobildung und anderen gesellschaftlichen Problemen, auch weil der aller größte Teil der ersten Generation der Ankömmlinge so gut wie kein Englisch sprach. Der Plan sie zu Fabrikarbeitern zu machen, ging zum großen Teil nicht auf. Es kam zu sozialen Spannungen. Konflikte zwischen puerto-ricanischen und irisch-stämmigen Gangs wurden in dem wohl berühmtesten New York Musical ‚West Side Story‘ thematisiert.

Mit all der Geschichte der Puerto Ricaner in New York wurde ihre seit 1958 jährlich stattfindende Parade eines der größten Events der Stadt. Am Sonntag säumten schätzungsweise 1 Millionen Menschen die 5th Avenue zwischen der 44rd und 79th Street in Manhattan, darunter viele Besucher aus anderen Teilen der USA. Das Event stand dieses Jahr unter dem Motto „Plantando Bandera“ (Wurzeln schlagen), um zu feiern wie Puerto Ricaner auf lokaler und nationaler Ebene zu ihren Gemeinden beitragen.
Video der Puerto Rican Day Parade am 8. Juni 2025