
Kein anderes Buch ist so eng mit dem New York der wilden 1920er-Jahre verbunden wie F. Scott Fitzgeralds „The Great Gatsby (Der große Gatsby).“ Am 10. April wird das Werk, das als eines der besten amerikanischen Romane des 20. Jahrhunderts gilt, 100 Jahre alt.
Die tragische Liebesgeschichte zwischen dem mysteriösen Millionär Jay Gatsby, der mitten in der Prohibition in seinem Anwesen auf Long Island ausschweifende Partys gibt, und der verheirateten Daisy Buchanan spricht die Menschen bis heute an. Es wurden mindestens 25 Millionen Exemplare des Buches verkauft, das Werk wurde fünfmal verfilmt, das letzte Mal vor 12 Jahren mit Leonardo de Caprio in der Titelrolle und derzeit laufen Gatsby Musicals auf dem Broadway und in London.


Es gibt zwei Schauplätze: Atlantikvillen auf Long Island, vielleicht eine Stunde außerhalb New Yorks und die Stadt selbst. Hier sind Orte in New York, die man auch 100 Jahre später noch erleben kann.
Die Queensboro Bridge (auch 59th Street Bridge genannt, ab 2000 offiziell Ed Koch Bridge)


Die 1909 fertiggestellte Queensboro war für die Protagonisten des Buchs das Tor vom opulenten Long Island ins aufregende Manhattan. Der Erzähler des Buches, Nick Carraway, sinniert: „Die Stadt, die man von der Queensboro Bridge aus sieht, ist immer die Stadt, die man zum ersten Mal sieht, in ihrem ersten wilden Versprechen all des Mysteriösen und der Schönheit der Welt.“
Financial District


Hier, wo Nick als Anleihenhändler arbeitet, spielte sich damals wie heute die Jagd nach dem Geld ab.
Central Park


Nick und Jordan Baker genießen eine romantische Fahrt durch den Central Park.
Yale Club – Grand Central Station – Alte Penn Station


Nick beschreibt seinen täglichen abendlichen Nachhauseweg vom Yale Club an der Grand Central Station, die Madison Avenue hinunter und westlich die 33. Straße entlang zur Old Penn Station.


Die alte Penn Station wurde abgerissen und durch einen modernen Bahnhof ersetzt, der als einer der größten städtebaulichen Fehler in der Geschichte New Yorks gilt.

42nd Street/Times Square


Gatsby und Nick essen dort in einem Speakeasy, wie Lokale genannt wurden, zu Mittag, die während der Prohibition illegal Alkohol ausschenkten und treffen den mysteriösen „Geschäftsmann“ Meyer Wolfsheim. Obwohl die Gegend vergleichsweise zahm und familienfreundlich, aber mit viel mehr Menschen, kann man die 42. Straße immer noch wie Jay Gatsby entlangschlendern.
Washington Heights

Die Wohnung, die Tom Buchanan für seine außerehelichen Rendezvous mit Myrtle Wilson nutzte, befand sich in Washington Heights, einer Gegend im nördlichen Manhattan. Fitzgerald selbst lebte einige Jahre in dem Apartmentgebäude 200 Claremont Avenue in dem Viertel. Es entspricht der Beschreibung im Buch gut.
Das Plaza Hotel


Nick und Jordan trinken dort Tee. Später, in einer Suite im Plaza, geraten Tom und Gatsby schließlich wegen Daisy aneinander, und die hitzige Szene führt zum tragischen Ende des Romans.
Das Tal der Asche

Das öde Niemandsland zwischen dem üppigen Long Island und dem glamourösen Manhattan. In Corona, einem Teil von Queens, wo die Wilsons lebten, wurden über 30 Jahre hinweg, auch noch in den 1920er Jahren, Millionen von Kubikmeter Asche aus den Kohleöfen von ganz New York entsorgt.

In den 1930er wurde das Gebiet für die Weltausstellung 1939 in Beschlag genommen und die Aschetransporte endeten. Heute befindet sich hier ein Baseballstadion und der Flushing Meadows-Corona Park, bekannt aus Men in Black.