Im 18. Jahrhundert war Deutschland noch keine vereinte Nation, sondern eine Ansammlung einzelner Staaten mit gemeinsamer Sprache und Kultur. Einer davon war Hessen-Kassel, bekannt für sein hervorragendes Militär.
Mit sieben Jahren wurden Jungen für den Dienst registriert, und jedes Jahr mussten sich Männer im Alter von 16 bis 30 Jahren für eine mögliche Einberufung melden. Schulabbrecher, Bankrotteure, Diener ohne Herren, ‘Faulenzer‘ und Arbeitslose konnten jederzeit eingezogen werden.
Für Hessen-Kassel waren Soldaten ein wichtiger Exportartikel. Für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurden 30.000 deutsche Soldaten von den Briten angeheuert, um auf ihrer Seite zu kämpfen. Der Großteil stammte aus Hessen-Kassel und alle deutschen Kämpfer wurden kollektiv als Hessen bekannt.
Die Hessen verloren eine entscheidende Schlacht, die ‘Battle of Trenton’, etwa 100 Kilometer südlich von New York. Einer alten Legende zufolge stieß General Washington dort am Morgen des 26. Dezember 1776 auf nur leichten Widerstand, weil die hessischen Verteidiger der Stadt in der Nacht zuvor lange auf waren, um Weihnachten zu feiern.
Die hessischen Soldaten erwarben einen schlechten Ruf als Plünderer. Es war offiziell nach Armeegesetz verboten, aber selbst Offiziere beteiligen sich daran.
Etwa 3.000 Hessen weigerten sich nach Europa zurückzukehren und machten Amerika zu ihrer neuen Heimat.