Die Jury eines New Yorker Bundesgericht hat entschieden, dass der U-Bahn Betreiber Metropolitan Transit Authority (MTA) einer Brasilianerin 81,7 Mio. USD Schadensersatz zahlen muss, weil sie 2016 nach einem Fall auf ein Gleis, bei dem sie von einem einfahrenden Zug erfasst wurde, schwere Verletzungen erlitt.
Die Anwälte des Opfers Luisa Janssen Harger Da Silva, damals 21 Jahre alt, hatten argumentiert, dass der Unfall wäre vermeidbar gewesen.
Da Silva befand sich mit ihrem Freund auf dem Bahnsteig der Linien B und Q an der Station Atlantic Avenue-Barclays Center in Brooklyn, als sie ohnmächtig wurde und auf die Gleise stürzte. Der einfahrende Zug riss ihr den linken Arm und das linke Bein ab. Sie lag fast einen Monat im Bellevue Hospital und musste sich mehreren Operationen, darunter Hauttransplantationen, unterziehen und ist seitdem dauerhaft behindert.
In der Klage wurde der MTA vorgeworfen, keine Bahnsteigbarrieren installiert zu haben, die ein Hineinstürzen auf die Gleise verhindern würden und generell nicht genug unternommen zu haben, um die Zahl derartiger Unfälle zu senken. Wöchentlich sollen drei bis fünf Menschen von U-Bahnen erfasst werden.
Die MTA wies die Vorwürfe der Fahrlässigkeit jedoch zurück und argumentierte, dass zum damaligen Zeitpunkt kein anderes U-Bahn-System in Nordamerika über solche Sicherheitsvorrichtungen verfügte und es auch keine entsprechende Vorschrift gab. Die MTA wird einen Antrag auf Aufhebung oder Reduzierung des Urteils stellen, was bedeuten könnte, dass das Opfer eine deutlich geringere Entschädigung erhält.
