Die 1970er-Jahre in New York waren voller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen. Gut sah man das an leeren, von Stacheldraht eingezäunten Baugrundstücken voller Müll, Ratten und Unkraut. Einst standen hier Wohngebäude, die unrentabel für die Besitzer wurden. Sie wurden abgerissen oder fielen Brandstiftung zum Opfer, die manchmal von den Eigentümern selbst in Auftrag gegeben wurde, um Geld von der Versicherung zu kassieren. Per Gesetz wurden die meisten der herrenlosen Grundstücke Eigentum der Stadt, die meist keine Verwendung für sie hatte und sie verwahrlosen ließ.
Einige dieser unansehnlichen Parzellen befanden sich im East Village von Manhattan, einer Gegend mit vielen Künstlern, politisch progressiven New Yorkern und wenig Geld. Dort wurde 1973 die Community-Gruppe Green Guerillas gegründet. Zu den Aktionen der Gruppe gehörte das Werfen von “Samenbomben” über die Zäune der verwahrlosten Grundstücke, damit dort Pflanzen und Bäume wachsen konnten.
1974 gab die Stadt New York der Initiative einen Pachtvertrag für ein Stück Land für 1 Dollar pro Monat, um den ersten offiziellen Community Garden in New York, den ‘Bowery-Houston Community Farm and Garden‘, anzulegen. Er wurde 1986 im Liz Chrystie Community Garden unbenannt, zum Andenken an eine Gründerin der Green Guerillas, die im Vorjahr im Alter von nur 40 Jahren an Krebs starb, und steht heute noch.
Über die Jahre gründeten sich ähnliche Initiativen anderen Teilen New Yorks. Heute gibt es 550 Community Gardens in ganz New York, die von der Stadt und der 1978 ins Leben gerufenen Freiwilligentruppe Green Thumb (Grüner Daumen) unterhalten werden. Mehr Info hier.
Hier eine Fotogalerie mit einigen besonders schönen Community Gardens.