Die Met Gala im Metropolitan Museum ist in vieler Hinsicht die exklusivste High Society Veranstaltung in New York, vielleicht sogar auf der Welt. Nur etwa 550 Auserwählte dürfen an dem Event teilnehmen, das offiziell ‘Costume Institute Gala‘ heißt und dessen Erlöse der Modeabteilung des Museums zugute kommen.
Schirmherrin des Events, das oft auch als ‚Party des Jahres oder ‘Ostküstenoskar’ bezeichnet wird, ist seit 1995 Vogue Chefredaktuerin Anna Wintour (übrigens Vorlage für die grausame Miranda Priestley in ‘Der Teufel trägt Prada‘). Dazu gibt es jedes Jahr wechslende Co-Gastgeber, die von Ms. Wintour benannt werden. 2019 sind es Alessandro Michele, der Kreativdirektor von Gucci, der schon Modelle mit lebensechten Abgüssen des eigenen Kopfs oder ‘Drachenwelpen’ über den Laufsteg schickte; Popstar Harry Styles, der auch für Gucci modelt; Lady Gaga und Serena Williams.
Der Abend steht unter dem Zeichen der jährlich wechselnden großen Frühlingsausstellung des Costume Institutes. Letztes Jahr was es “Heavenly Bodies: Fashion and the Catholic Imagination”. Es gibt keine Regel, dass sich Gäste motivgerecht kleiden müssen, aber es gehört mittlerweile dazu. Rihanna kam 2018 als Papst. Katy Perry trug so gewaltige Engelsflügel, dass sie fast andere Gäste damit umgehaut hätte, und Sarah Jessica Parker hatte eine ganze Krippe auf dem Kopf. Dieses Jahr wurde die Ausstellung “Camp: Notes on Fashion” gefeiert, die vom 9. Mai bis 9. September laufen wird. Der Begriff Camp ist nicht einfach zu erklären oder zu übersetzen, eine passable Umschreibung wäre ‘überdrehter Kitsch‘.
Katy Perry erschien als Kronleuchter und Lady Gaga führte gleich drei Outfits vor. Sie wechselte von einem meterlangen pinkfarbenen Kleid in ein schwarzes, bis sie sich auf den Stufen vor dem Metropolitan Museum of Art nur noch in Unterwäsche und Strumpfhose räkelte.
Wie kann man dabei sein? Für die meisten Sterblichen ist die Antwort ‘Nie im Leben’. Man muss von Frau Wintour, die das letzte Wort über jede Einladung hat, als würdig und relevant erachtet werden. Die großen Modelabels, die eigene Tische haben, können auch nur Leute Platz nehmen lassen, die von der Vogue Chefredakturin abgesegnet wurden. Anna Wintours Kriterien sind geheimnisvoll. Sie kann sich das aber auch leisten, denn es gibt viel mehr Leute, die liebend gern die $35.000 Mindestspende pro Person oder von 200.000 bis 300.000 Dollar pro Tisch zahlen würden, als die Anzahl derer, die rein dürfen. Dass man sich eben nicht einfach Zugang erkaufen kann, macht die Met Gala natürlich noch begehrter.
Was genau passiert, wenn die Gäste drinnen sind, ist ein weiteres Geheimnis. Vor drei Jahren hat Anna Wintourist das Posting auf sozialen Medien verboten. Die Teilnehmer halten sich daran, wohl aus Angst auf ihrer schwarzen Liste zu landen. Was mit Sicherheit bekannt ist: In der Empfangshalle (also der Halle, durch die an Tagen mit normalem Publikumsverkehr jeder durch muss) steht ein spektakuläres Blumenarrangement in der Thematik des Abends. Es füllt einen großen Teil des gewaltigen Raums. Die Gäste werden dann einzeln von Anna Wintour und Co-Gastgebern gegrüßt, meist mit Küsschen auf die Wangen, sie gehen dann weiter in die Galerien des Costume Institutes, um sich die Ausstellung anzusehen. Dann geht es zur Cocktail Party, gefolgt vom feierlichen Abendessen und dem Starentertainment des Abends, das im Vorfeld geheimgehalten wird. Letztes Jahr war es Madonna (was angesichts des Themas keine große Überraschung war); in diesem Jahr Cher.
Bei all dem Glamour sollte man aber nicht den Kopf verlieren, es sei denn man hat einen zweiten wie Jared Leto.
Marc Jacobs – Aufstieg und (relativer) Fall einer New Yorker Modeikone
https://newyorkaktuell.nyc/new-york-und-seine-promis/
Am Montag war die Met Gala – New York’s exklusivstes Society Event
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