Direktor des Schweizer Finanzriesen Crédit Suisse soll in einem Restaurant in Manhattan ausgerastet sein und Kellner verprügelt haben weil er nicht aufs WC durfte – Bank feuert ihn

Überwachungsvideo

Ein Direktor des Schweizer Bankriesen Crédit Suisse wurde gefeuert, nachdem er einen Kellner während einer bizarren Schlägerei in einem Restaurant in Koreatown (mehr oder weniger die 32. Straße in Manhattan zwischen 5. und 6. Avenue) angegriffen haben soll, berichtet die New York Post.

Roman Cambell, ein Medien- und Infodirektor der Crédit Suisse, deren US-Hauptsitz sich unweit von Koreatown befindet, soll in den frühen Morgenstunden des 14. Juni in das Restaurant gestolpert sein, um auf die Toilette zu gehen, so die Besitzerin Jane Yi.

Als Yi ihm sagte, dass die Nutzung nur Gästen erlaubt sei, wurde Cambell aggressiv, weigerte sich zu gehen und nahm es auf seinem Handy auf, so Yi.

Überwachungskamera Shanghai Mong

“Ich habe ihn nett behandelt, aber dann flippte er aus”, so Yi.

Aufnahmen, die der New York Post zur Verfügung gestellt wurden und auf Instagram geteilt wurden (dort inzwischen gelöscht), scheinen laut der Zeitung zu zeigen, wie Cambell versucht, Yis Handy an sich zu bringen, den Notizblock für Bestellungen eines Kellners, Jose Morales auf den Boden wirft und mit dem Mann ringt, bevor er ihn über den Kopf schlägt und an seinen Haaren zieht.

Die Aufnahmen sollen zeigen wie Morales Cambell zur Tür drängt, bevor der Banker ihm ins Gesicht prügelt. Die Schläge verursachten Blutungen an Morales’ Stirn, so Yi.

Überwachungskamera Shanghai Mong

Der Vorfall kostete auch dem Restaurant viel Geschäft, so die Besitzerin.

“Wenn Sie sich das Video anschauen, sehen Sie, wie 10 Leute hinter ihm reinkommen”, so Yis Ehemann Tora. “Sie sind meine Freunde. Sie sind meine Kunden, und sie sind alle gegangen, ohne zu bestellen. Wer will schon in einem Restaurant essen, wenn so etwas passiert?”

Cambell wurde von der Crédit Suisse gefeuert, nachdem Arbeitgeber das Instagram-Video gesehen hatten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle der New York Post.

Morales, der seit sechs Jahren bei Shanghai Mong arbeitet und wenig Englisch spricht, ist immer noch von dem Vorfall erschüttert, so seine Chefs.

“Er ist traumatisiert. Er hat jetzt Angst, alle Leute zu bedienen, die etwas getrunken haben”, so Tora.

Cambell, ein Absolvent der renommierten Columbia University, der inzwischen sein LinkedIn-Profil entfernt hat, bestritt Fehlverhalten und behauptete, er sei provoziert worden, nachdem der Kellner seinen Daumen verstaucht hatte.

Die Tochter der Restaurantbesitzer teilte ihren Frust auf Instagram: «Meine Eltern arbeiten sieben Tage die Woche und haben seit sechs Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Als die Polizisten kamen, sprachen sie nur mit dem Mann und gingen wieder weg. Unser Kellner blutete an der Stirn, nachdem der Kerl sich den Kopf gestoßen hatte. Er hat sich das Handy meiner Mutter geschnappt, um es kaputtzumachen, und er kam einfach so davon.»

Die Credit Suisse ist sich der Anschuldigungen bewusst, die in den sozialen Medien kursieren und hat den Direktor entlassen, so die Zeitung. «Die Credit Suisse hält sich an eine Politik, die Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt jeglicher Art verurteilt», sagte das Unternehmen in einer Erklärung. Der Direktor hingegen behauptet, er habe nichts falsch gemacht und sei provoziert worden, da ihm der Kellner seinen Daumen verstaucht habe. Die New Yorker Polizei hat Ermittlungen zum Fall eingeleitet.

Das New York Police Department teilte mit, dass es den Vorfall untersuche. Es gab bis jetzt keine Festnahmen.

Gewaltverbrechen in New York – Kontext und Hintergründe abseits des Medienhypes