Fünfköpfige Familie und der Pilot verloren beim Absturz eines Sightseeing-Helikopters im Hudson River ihr Leben

Überreste werden geborgen – Foto NY1

Eine fünfköpfige Familie und der Pilot verloren am Donnerstagnachmittag beim Absturz eines Sightseeing-Helikopters im Hudson River ihr Leben.

Der Hubschrauber war um 14:59 Uhr am Downtown Heliport am East River, Höhe Wall Street ganz im Süden Manhattans gestartet, um die Südspitze der Insel geflogen und dann entlang dem Hudson River zwischen New York und New Jersey – eine typische Route für solche Flüge.

Laut der New Yorker Polizei (NYPD) habe der Helikopter die George Washington Bridge weit im Norden Manhattans um 15:08 Uhr erreicht und sei dann in südlicher Richtung entlang der Küste von New Jersey abgebogen. Kurz darauf geriet der Hubschrauber außer Kontrolle und prallte um 15:17 Uhr nur wenige Meter vom Pier A Park in Hoboken, New Jersey, auf das Wasser.

Die wenige Minuten später eintreffenden Rettungskräfte fanden vier der sechs Passagiere tot vor, zwei konnten lebend geborgen werden, aber starben später.

Warum genau der Helikopter vom Typ Bell 206 abstürzte, ist bislang unklar. Nach ersten Erkenntnissen meldete der Pilot bei der Zentrale, dass er vorzeitig landen würde, weil er Treibstoff bräuchte. Dies hätte etwa drei Minuten dauern sollen, als er nach 20 Minuten noch nicht zurück war, flog ein weiterer Hubschrauber der Firma los und entdeckte den abgestürzten Helikopter im Hudson. Beamte vom National Transportation Safety Board (NTSB), die Behörde, die Luftfahrtunfälle untersucht, nahmen die Ermittlungen auf.

Bei den Toten handelt es sich um den spanischen Siemens-Manager Agustín Escobar, seine Frau Merce Camprubi Montal und die drei Kinder des Paars im Alter von vier, fünf und elf Jahren. Auch der Pilot Sean Johnson kam ums Leben. Escobar und seine Familie waren laut New Yorks Bürgermeister Eric Adams zu einem Besuch aus Spanien angereist und wollten mit dem Hubschrauber einen Rundflug über New York unternehmen.

Seit 2009 sind fünf Hubschrauber auf kommerziellen Rundflügen aufgrund von mechanischen Defekten, Pilotenfehlern oder Kollisionen in die Flüsse der Stadt gestürzt, wobei 20 Menschen ums Leben kamen.

Im Juni 2019 etwa stürzte ein Hubschrauber bei dichtem Nebel auf das Dach eines Hochhauses. Der Pilot hatte nicht die nötige Ausbildung für einen Flug unter solchen Sichtbedingungen.

Im Mai 2019 war ein Hubschrauber in den Hudson gestürzt, der Pilot und ein Hafenarbeiter wurden verletzt, aber überlebten.

Im März 2018 starben fünf Menschen bei einem Hubschrauberabsturz in den East River.

Im August 2009 starben neun Passagiere, als ein Helikopter mit einem Kleinflugzeug kollidierte und in den Hudson stürzte.