
Das National Transportation Safety Board (NTSB), die zuständige US-Behörde für Flugsicherung, veröffentlichte am Mittwoch einen ersten Report zum Hubschrauberabsturz am 10. April über dem Hudson River, der sechs Menschenleben forderte.
Die Serie von Standbildern aus Überwachungskameras zeigt, wie sich 18 Minuten nach Abflug der Rumpf mit Motor und Rotoren vom Heck des Hubschraubers trennen und Rauch aufsteigt. Anschließend lösen sich die Rotorblätter und das Getriebe von der Kabine, in der sich Passagiere und Pilot befinden.
„Mehrere Zeugen berichteten von mehreren lauten Knallen, die vom Helikopter ausgingen, bevor dieser auseinanderbrach und in den Fluss stürzte“, heißt es in dem sechsseitigen Bericht.

Der Hubschrauber war ein Bell 206L-4, Baujahr 2004, bei dem im vergangenen September ein Wartungsproblem mit dem Getriebe auftrat.
Der Helikopter war nicht mit Video- oder Datenaufzeichnungsgeräten ausgestattet, aber es gibt Erkenntnisse, dass Pilot Seankese Johnson eine Sonnenbrille mit eingebauter Kamera trug. Sie wurde jedoch bisher nicht gefunden.
Johnson, ein 36-jähriger ehemaliger Navy SEAL, erhielt seine gewerbliche Pilotenlizenz im Jahr 2023 und hatte laut NTSB 790 Flugstunden absolviert, 50 davon mit diesem Helikoptertyp.
Der Bericht besagt, dass Johnsons Dienst nach einem „10-Tage-Plan“ verlief. Der Unglückstag war sein erster Arbeitstag nach zehn freien. Für den Piloten und die Maschine war es zugleich der achte Flug des Tages.
Die Bell 206L-4 befand sich auf einem typischen Rundflug. Sie startete gegen 15 Uhr vom Heliport an der Wall Street und flog Richtung Norden entlang der Skyline von Manhattan, bevor sie nach Süden zur Freiheitsstatue abbog.
Der vorläufige Bericht geht nicht auf die ursprüngliche Ursache für das Auseinanderbrechen des Helikopters während des Fluges ein. Diese wird voraussichtlich nach Abschluss der forensischen Untersuchung des Wracks bestimmt werden.
Bei dem Unglück starb der spanische Siemens Energy Manager Agustín Escobar (49), seine Frau Mercè Camprubí Montal (39) und ihre Kinder Victor (4), Mercedes (8) und Agustín (10).
Escobar hielt sich geschäftlich in New York auf. Montal, die ebenfalls für Siemens Energy arbeitete, flog mit ihren Kindern ein, um ihren Mann zu treffen.
Seit 2005 stürzten fünf Rundflughubschrauber aufgrund eines mechanischen Defekts, eines Pilotenfehlers oder einer Kollision in den Flüssen rund um Manhattan ab. Dabei kamen 20 Menschen ums Leben.