Food Carts – Hintergründe zum mobilen Essensverkauf in New York

Frühstück – Foto Eric Reuters

Jeden Tag gehen in New York Tausende Straßenverkäufer ihren Geschäften nach. Wie viele es sind, weiß niemand genau. Die Untergrenze bei Schätzungen ist 10.000, das ‘Street Vendor Project’ (SVP) eine Gruppe, die Interessen der Händler vertritt, spricht von 20.000.

Die allerverschiedensten Waren werden von den Street Vendors, wie man sie hier nennt angeboten, aber der größte Anteil ist bei weitem Essen, was auch der Gegenstand dieses Artikels ist.

Foto Eric Reuters

Die Stadt ist voll mit mobilen Essensverkäufern. Food Carts sind Wägen, die von einem Auto gezogen werden, Food Trucks eigene Fahrzeuge. An manchen holen sich die Leute, Frühstücksartikel, wie Kaffee, Bagels, Gebäck oder das in New York beliebte ‘Egg and Cheese Sandwich‘.  Andere bieten Mittag- und Abendessen an. Hier gibt es mittlerweile fast so viele Küchen wie Nationen im Big Apple und selbst einige beliebte Restaurants haben Ableger. In der Branche arbeiten fast ausnahmslos Einwanderer.

Die meisten Kunden der Food Carts und Trucks sind Stammgäste, Leute, die in der Nähe arbeiten oder wohnen. (nicht jedoch bei den bekannten Hot Dog und Pretzel Ständen, die vorwiegend von Passanten und Touristen frequentiert werden.)

Food Cart am Columbus Circle – Foto Steph Mulroney

Um einen Wagen auf der Straße haben zu können braucht man zwei Papiere. Mit der ‘Mobile Food Vending License‘ darf man in einem Food Cart arbeiten. Jeder kann sie bekommen, man muss nur einen Kurs absolvieren und 50 USD Gebühr bezahlen. Die ‘Mobile Food Vending Unit Permit’ ist für den Betrieb der Wägen selbst nötig.  Sie sind extrem schwer zu erlangen Die Stadt hat diese Genehmigungen 1983 auf 3.000 begrenzt und die Warteliste ist seit 2007 geschlossen.

Manche Händler mieten eine License eines Kollegen, der nicht mehr selbst aktiv ist, und der so einen beachtlichen Profit machen kann. Die allermeisten, nach Aussage des ‘Street Vendor Project’ 71 %, haben einfach keine.

Belgische Waffeln – Foto Steph Mulroney

Händler  ohne Permit sagen, dass sie hart arbeitende Bürger sind und die Art wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen unfair beschnitten wird. Sie fordern, dass die Begrenzung der Genehmigungen beendet wird. Auf der anderen Seite beschweren sich Restaurants, Geschäfte und auch Street Vendors mit den richtigen Papieren, über die Straßenverkäufer, die ihrer Ansicht nach einfach überall auftauchen, keine Miete und Steuern zahlen, und so unfair konkurrieren.

Bei Regelverstößen können Strafen bis zu 1000 USD verhängt werden. Bis vor einem Jahr war die Polizei für die Durchsetzung der Vorschriften zuständig. Seitdem ist es eine neue Stadtbehörde das ‘Office of Street Vendor Enforcement‘. Kritiker halten sie für zahnlos, weil noch keine zwanzig Leute dort arbeiten und die Inspektoren nicht einmal die Befugnis haben, einen Ausweis zu verlangen.

Food Cart macht sich auf den Weg zu seiner Location – Foto Buck Ennis

Letztes Jahr wurde das ‘Street Vendor Advisory Panel‘ gegründet. Die Gruppe, die aus Vertretern des Street Vendor Project (Interessenvertretung der Händler) und der Restaurant – Einzelhandels- und Immobilienbranche besteht, wurde damit beauftragt neue Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die bald vorgelegt werden sollen.

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