Ich habe in meinen fast 30 Jahren in New York schon einige Modewellen miterlebt. Ich erinnere mich beispielsweise an die 1990er-Jahre, als jeder, der trendig sein wollte, etwas von Tommy Hilfiger trug, oder an die UGGS Stiefel, die man vor einigen paar Jahren überall sah. Alle diese Trends verblassen aber im Vergleich mit ‘Canada Goose‘ Jacken.
Das sind Parkas, die ursprünglich einmal für den Antarktika Gebrauch produziert wurden. Um 2015 herum fingen sie dann an, bei Normalverbrauchern beliebt zu werden und seitdem gibt es kein Stoppen. In manchen Gegenden in New York kommt es einem im Winter so vor, als ob (ohne viel Übertreibung) die Hälfte der Leute solche Jacken trägt. Man sieht Paare und manchmal sogar ganze Gruppen, alle mit Canada Goose Parkas.
Besonders ungewöhnlich, denn es zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Man kann eine ältere Dame genauso mit einem Canada Goose Parka sehen wie einen Rapper und alles, was es dazwischen an Leben in New York gibt.
Die beliebteste Canada Goose Jacke ist der ‘Langford’ Parka. Fast alle Jacken, die man sieht, sind Langfords oder sehr ähnliche Modelle.
Canada Goose gibt Händlern einen Preis von $1.050 für einen Langford Parka vor. Dies ist der Betrag, den die Leute dann auch wirklich bezahlen, plus 8.5% Sales Tax. Canada Goose hat, wie beispielsweise Apple, eine solche Marktmacht, dass kein Händler es wagen würde, irgendwie aus der Reihe zu tanzen und unerlaubt Rabatte einzuräumen.
Der hohe Preis ist aber sowieso kein Hindernis, im Gegenteil, er macht die Jacken zu einem Statussymbol.
Die Federn stammen, wie der Name schon sagt, von Gänsen und die Felle an den Kapuzen von Kojoten. Dies ruft Tierschützer auf den Plan wie bei dieser Demonstration vor dem Canada Goose Laden im Shoppingviertel Soho in Manhattan 2020.