In New York sind die Straßen wieder zum Leben erwacht. Wenn man durch die Stadt läuft, hört man Lachen, angeregte Gespräche, Musik und den Lärm, für den die Metropole schon immer bekannt war. Die Tische der Restaurants auf den Gehwegen und Straßen, von denen die meisten in den letzten 15 Monaten aufgestellt wurden, sind voll. Es fühlt sich an, als ob die Wolke, die über der Stadt hing, endlich vorbeizieht und durch Energie und Optimismus ersetzt wird. Viele wohlhabende New Yorker, die während der Pandemie geflohen sind, kehren zurück.
Dieser Überschwang ist auch auf dem Immobilienmarkt zu bemerken. Laut einem neuen Bericht von Urban Digs, einem Aggregator von Daten aus dem Sektor, verkaufen sich Wohnungen deutlich schneller als im Vorjahr. In einigen Vierteln übertrifft die Nachfrage das Angebot – vor einem Jahr fast unvorstellbar.
Die bei Weitem größte Käufergruppe sind New Yorker, die ihre Wohnsituation aufwerten wollen, berichten Makler. Demnach führten Erfahrungen, die während der Krise gemacht wurden, dazu, dass viele Menschen ihre häusliche Umgebung mehr denn je zu schätzen wissen und sich nach mehr Platz und besserer Ausstattung sehnen. Dass die Preise meist immer noch niedriger als vor der Krise liegen, gibt dem Markt weiteren Treibstoff und ist laut Immobilienfachmagazin The Real Deal ein Faktor, warum auch ausländische Investoren langsam in den Markt zurückkehren.
In den Urban Digs Daten kann man sehen, wie gut sich besonders Wohnungen in Luxusgebäuden wie dem Benson on the Upper East Side, dem 378 West End Avenue oder dem 200 Amsterdam Avenue auf der Upper West Side verkaufen. “Jeder Vierte, der sich was ansieht, macht ein Angebot. Und das sind große, teure Apartments”, wird der Sales Manager des Benson im Forbes Magazine zitiert.
“Es gibt mehrere wichtige Faktoren für den starken Markt. Da ist aufgestaute Nachfrage, niedrige Zinsen, Vertrauen in die Zukunft, Börsenperformance, neues Inventar und ein gewisses ‘Man lebt nur einmal‘ Denken, dass man bei vielen Menschen nach der Pandemie beobachten kann”, sagte Christopher Totaro, ein Makler für die große Warburg Realty Immobilienfirma dem Magazin.
Auch der Mietmarkt, der während der Pandemie monatelang völlig tot war, ist wieder zum Leben erwacht. Nicht nur kleine Wohnungen, auch große Apartments, die zwischen 15.000 und 20.000 USD pro Monat kosten, finden viel Interesse, berichtet Mansion Global. Auch hier sind die Einheimischen die größte Interessentengruppe.