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423 m hoch, 4 Mrd. USD teuer und Bilder von Gerhard Richter – Das neue JP Morgan Chase Hauptquartier in Stahl, Bronze und Glas ist der vielleicht spektakulärste Neuzugang zur New Yorker Skyline seit Jahren

Bild von Erol Inanc

Erol Inanc

Gründer von New York Aktuell

270 Park Avenue – Foto Max Touhey for JP Morgan Chase

Im Februar 2018 kündigte JP Morgan Chase an, die größte Bank der USA, das 215 Meter Union Carbide Building an der Ecke Park Avenue und 48. Straße abzureißen, nahe der Grand Central Station, um Platz für 270 Park Avenue, einen fast doppelt so hohen Turm, zu schaffen, der als Hauptquartier der größten Bank der USA dienen sollte.

Das 1961 fertiggestellte Union Carbide Building wurde abgerissen

Die Entwürfe stammen von dem renommierten Architekturbüro Foster + Partners. Das Design erhielt überwiegend positive Resonanz auf den sozialen Medien. Das ist sehr ungewöhnlich, wenn ein Entwurf für einen neuen Wolkenkratzer vorgestellt wird. Gelobt wurden unter anderem, wie sich das Gebäude nach oben versetzt, was manche Betrachter an Art Deco Ikonen, wie das Empire State Building erinnert. Auch die Einbindung von bronzefarbigen Bauelementen fand Anklang.

Abrissarbeiten für ein solch hohes Gebäudes wie dem Union Carbide Building sind ein äußerst seltenes Unterfangen und dauerte zwei Jahre. Bei den eigentlichen Bauarbeiten kam erschwerend hinzu, dass sich das Gelände über den Gleisen der Metro-North Railroad und der Long Island Railroad befindet, die unter der Park Avenue zum Grand Central Terminal verlaufen.

Nun wurde der Turm offiziell eröffnet.

Gouverneurin Kathy Hochul, vierte von links, rechts neben ihr Jamie Dimon, Chef von JP Morgan Chase – Foto JP Morgan Chase

„Diese Investition in dieser außergewöhnlichen Zeit zeugt von New Yorks Wagemut und Ehrgeiz“, sagte Gouverneurin Kathy Hochul, während der Einweihungszeremonie. Die Feier endete mit dem Song „Empire State of Mind“ von Jay-Z und Alicia Keys.

Der 423 Meter hohe Turm, der 4 Mrd. USD gekostet hat, erstreckt sich über 60 Etagen und wird vollelektrisch betrieben. Es ist geplant, den Energiebedarf innerhalb einiger Jahre zu 100% mit erneuerbarer Energie aus einem Wasserkraftwerk im Bundesstaat New York zu decken. Die Betriebsemissionen des Gebäudes, das bis zu 10.000 Mitarbeiter beherbergen kann, werden dann nach Auskunft der Bank bei Netto-Null liegen. Laut JP MorganChase wurden 97% der Materialien aus dem Abriss des Union Carbide Vorgängerturms recycelt, wiederverwendet oder upgecycelt. Der Wasserverbrauch soll im Vergleich zu älteren Gebäuden wegen Verwendung moderner Wasserspeicher- und Wiederverwendungssystemen um mehr als 40 Prozent niedriger liegen.

Foto – JP Morgan

270 Park Avenue soll, so Jamie Dimon, Chef der Bank, deren Wurzeln in New York bis ins Jahr 1800 zurückgehen, ein Zeichen für die Rückkehr zur Arbeit im Büro in der Stadt setzen, was dem 69-jährigen gebürtigen New Yorker, einem leidenschaftlichen Gegner des Home Office, sehr wichtig ist. Dimon, der durch seine Arbeit bei JPMorgan zum Milliardär wurde, hält die menschliche Begegnung für essentiell im Geschäftsleben, wohl auch Grund warum Annehmlichkeiten wie ein Pub in dem Turm zu finden sind. Dimon war so involviert in das Projekt, dass Norman Foster ihn den ‚de facto Architekt‘ des Turms nannte.

Es gibt 19 Gastronomiebetriebe, zwei Außengärten, Meditationsräume, ein Friseursalon und ein luxuriöses Fitness- und Wellnesscenter – die Restaurants unter der Leitung des renommierten Küchenchefs Danny Meyer liefern Ihnen gerne das Mittagessen an Ihren Arbeitsplatz. Das Frischluftsystem des Gebäudes ist hochmodern.

Eines von acht Handelparkettes -Foto JPMorgan Chase

Kunst im neuen Turm

In der Lobby sieht man Bilder von Gerhard Richter – Foto JP Morgan

Auf Straßenebene bildet Maya Lins „A Parallel Nature“ den Mittelpunkt eines neuen öffentlichen Platzes an der Madison Avenue. Die Steininstallation greift New Yorks geologisches Fundament auf und verweist auf das natürliche Gestein der Stadt sowie die Felsformationen im Central Park. Im Inneren des Turms, von der Straße aus sichtbar, befinden sich Gerhard Richters großformatige Gemälde „Color Chase One“ und „Color Chase Two“. Jedes Werk besteht aus ineinandergreifenden geometrischen Formen aus Aluminium.

Am höchsten Teil des Turms wird noch irgendwann in diesem Jahr das vielleicht auffälligste öffentliche Kunstwerk New Yorks zu sehen sein: „Celestial Passage“, eine Lichtkunstinstallation, die laut ihrem Erschaffer Leo Villareal aus „sanft fließenden Wellen monochromen Lichts“ bestehen wird.

Detector (2019) – ein Werk von Leo Villareal, dessen Lichtinstallation ‚Celestial Passage‘ am höchsten Teil des Turms zu sehen sein wird
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