Michael Uvino, 58, ein Mafiosi, der für den Colombo Clan, einer der fünf großen ‘Crime Familys‘ in New York arbeitete, erhielt am Montag im Bundesgericht in Brooklyn eine 41-monatige Haftstrafe wegen Erpressung. Er forderte von einem hochrangigen Funktionär bei einer Baugewerkschaft, ihm monatlich 2.600 USD seines Gehalts zu zahlen. (Verquickungen von Gewerkschaften und organisiertem Verbrechen sind traditionell stark in New York, ein Thema für einen anderen Artikel.)
Ermittlungen und Strafverfahren gegen die Colombo-Organisation zogen sich über Jahre. Die Anstrengungen führten zur Verhaftung der gesamten Führungsriege der Crime Family. Alle 14 in verschiedenen Fällen Angeklagten mit der Ausnahme des 87-jährigen Andrew “Mush“ Russo, der zwischenzeitlich starb, bekannten sich diverser Verbrechen schuldig. Sie machten Deals‘ mit Staatsanwalt, abgesegnet von Richtern, wie es in solchen Fällen üblich ist und bekamen so weniger als die Maximalstrafe. Hätten sie es auf einen Prozess ankommen zu lassen, gäbe es nach der, wegen der schweren Beweislast, praktisch sicheren Verurteilung mit großer Wahrscheinlichkeit das Höchstmaß an Strafe. (Wer für was angeklagt wurde, können Sie in aller Ausführlichkeit hier auf der Seite des Bundesstaatsanwalts lesen).
Uvino, der den Rang eines ‘Soldaten’ in seiner Organisation hatte, saß bereits rund 25 Monate im Metropolitan Detention Center in Brooklyn ein, als er verurteilt wurde. Er bat um eine 31-monatige Haftstrafe und sagte, er habe vor, den Staat New York endgültig zu verlassen, um den Verlockungen der organisierten Kriminalität zu entgehen.
Der stellvertretende US-Staatsanwalt Andrew Reich wies darauf hin, dass der Mafiosi sich bereits reuig zeigte, als er nach seiner Verurteilung 2009 für einen Raub, bei dem zwei Männer extrem brutal zusammengeschlagen wurden, den damals zuständigen Richter Jack Weinstein um Gnade bei der Strafzumessung bat, er solle ihm eine „zweite Chance“ gebeten haben. Uvino wartete damals bei der Strafzumessung mit einer katholischen Nonne, die um Nachsicht für ihn bat. Weinstein verurteilte ihn dennoch zu zehn Jahren Haft.