8 irre architektonische Ideen für New Yorker Gebäude, die an der Wirklichkeit scheiterten

Der Affirmation Tower

In New York herrscht vielerorts eine “Alles ist möglich” Mentalität, die man auch in der Architektur der Stadt spürt. Hier 8 ausgefallene Entwürfe, die diese Geisteshaltung widerspiegeln. Sie waren letztendlich aber doch zu exzentrisch, unpraktikabel oder teuer, um verwirklicht zu werden.

Hyperboloid – 1954 – I.M. Pei

In den 1950er Jahren begann die New York Central Railroad, Besitzer des Grand Central Terminal, finanzielle Probleme zu bekommen.  Der Vorsitzende der Gesellschaft, Robert Young, war der Meinung, dass die Nichtnutzung der Luftrechte über dem Gebäude so sei, als würde man auf Ackerland im Wert von 100 Millionen Dollar sitzen und es nie bewirtschaften.

Young engagierte den weltbekannten Architekten IM Pei, um ein einen Komplex zu planen. Pei entwarf den ‘Hyperboloid’ einen 108-stöckigen sanduhrförmigen Büroturm, der mit Abstand das höchste Gebäude der Welt gewesen wäre. Am Sockel sollte ein neuer, großer Bahnhof entstehen, der den Grand Central Terminal ersetzt hätte. Youngs Selbstmord im Jahr 1957 beendete jede Hoffnung auf das Gebäude.

Eagle Tower – 2015 –  Büro Mark Foster Gage

2015 entwarfen Architekten beim New Yorker Büro Mark Foster Gage den Eagle Tower, ein 102-stöckiger Wohnturm am Central Park. Das Design gehört sicher zu den irrsten Visionen für einen Wolkenkratzer, die jemals enthüllt wurden. Gebaut wird der Eagle Tower leider oder zum Glück nicht. Die Architekten wollten einfach einmal ungehemmten, kreativen Spaß haben und ein Gegenstück zu den Glastürmen schaffen, die wirklich hochgezogen werden und auf viele Menschen beliebig wirken.

Convocation Tower -1921

Wäre der vom Architekten Bertrand Grosvenor Goodhue Convocation Tower 1921 wirklich gebaut worden, wäre das 310 Meter, hohe 80-stöckige Turm das zu seiner Zeit höchste Gebäude der Welt und das einzige Bürogebäude mit eingebauter Kirche geworden.  (siehe Kreuz an der Spitze des Turms)

Convocation bedeutet ‘Zusammenrufen oder Einberufung’ und war in der religiösen Bedeutung des Wortes gemeint.

Habitat New York – 1967

Modell von Habitat New York. In Moshe Safdies Konzept aus dem Jahr 1967 sollten vorgefertigte Wohneinheiten segelartig auf 40 Stockwerken angeordnet werden. Die Befestigung sollte durch Stahlkabel erfolgen. Als Standort hatte der Architekt ein Stück Land auf der Upper East Side von Manhattan, ganz in der Nähe der Gracie Mansion, der Residenz des Bürgermeisters, auserkoren.

Townhouses in the Sky – 2003

Im Jahr 2003 entwarf der berühmte Architekt Santiago Calatrava einen 255 m hohen Turm mit Metallfassade. Als Standort war die South Street in Manhattan unweit der Börse vorgesehen. Die zwölf Würfel waren als jeweils vier Stockwerke hoher Wohnraum mit eigenen Außengärten geplant. Caltrava nannte sie Townhouses in the Sky, Stadthäuser im Himmel.

Der Architekt und das New Yorker Bauunternehmen Sciame konnten jedoch nicht genug Investoren davon überzeugen, den Plan zu finanzieren.

Affirmation Tower – 2021

Dieser auf dem Kopf stehende Wolkenkratzer wurde von ghanaisch-britischen Architekt David Adjaye entworfen und wäre auf einem Stück Land nur einen Block von den Hudson Yards und der High Line entfernt, errichtet worden. Mit einer Höhe von 507 Meter wäre es das zweithöchste Gebäude in New York geworden.

Der Affirmation Tower wäre das erste Bau dieser Größenordnung gewesen, der von einem hauptsächlich aus schwarzen Architekten und Bauherren bestehenden Team verwirklicht worden wäre– passend, wenn man bedenkt, dass es als Hauptquartier der National Association for the Advancement of Colored People  (NAACP) gedient hätte, einer Organisation, die sich seit 1909 für schwarze Amerikaner einsetzt.

Für den Affirmation Tower wurde auch Dachrestaurants, einer Eislaufbahn, Büroräume, zwei Hotels und viele Terrassen mit Blick auf den Hudson River geplant.

Die erweiterbaren und zusammenziehbaren Helix Apartments – 1949

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg standen Architekten in Amerika vor der schwierigen Aufgabe, Apartmentgebäude zu entwerfen, die die boomende Nachfrage, zu einem großen Teil ausgelöst durch heimkehrende Soldaten, decken konnten.

Eine Lösung, zumindest laut dem legendären Architekten I.M. Pei, waren zylindrische Türme, die aus keilförmigen Wohnungen bestanden, die sich spiralförmig um einen zentralen Stamm schlängelten und sich ausdehnen und zusammenziehen ließen. Wer mehr Platz wollte, so die Idee, könne durch die Erweiterung in angrenzende Wohnungen Maisonetten schaffen und bei Bedarf Wände hinzufügen oder entfernen. Pei nannte die Gebäude Helixe.

Nachdem Pei viel Lob für seine Idee erhalten hatte, meldete der Immobilienentwickler William Zeckendorf ein Patent an und wollte einen ersten 22-stöckigen Helix am East River in Manhattan in Höhe der 52. Straße errichten.

Zeckendorf konnte das Projekt letztendlich nie finanzieren und die innovative Idee wurde nie verwirklicht. Es ist anzunehmen, dass es auch andere Probleme mit dem Design gab, da sich auch in den Folgejahren kein Bauherr fand.

The Lilly – 2021

Illustration Studio Vural

Das Architektenbüro Studio Vural aus Brooklyn legte 2021 ein Konzept für ein innovatives 180 Meter hohes Gebäude am Bryant Park in Midtown Manhattan vorgestellt.

‘The Lilly’, so der vorgesehene Name, würde 41 Etagen haben. Die oberen 18 Stockwerke sollen mit Wohnraum belegt werden, die unteren 23 mit Bürofläche. Hier soll es Co-Working-Spaces und Konferenzräumen geben, um dem Trend weg vom traditionellen Büro Rechnung zu tragen.

Illustration Studio Vural

Einmalig würde die Außenverkleidung des Turms werden. Er soll mit asiatischen Lilien bedeckt werden, um, so Architekt Selim Vural, ‘die Grenzen des nachhaltigen Bauens zu erweitern‘.

Das gesamte Gebäude soll durch ein geothermales System beheizt und gekühlt werden. Die Außenbepflanzung trägt zur Energieeffizienz bei, zusätzlich soll es durch Glasschichten dreifach isoliert werden.

Zur Bewässerung der Blumenbeete sollen Regenwasser, gefiltertes Grauwasser (Wasser, das bereits für häusliche oder industrielle Zwecke verwendet wurde) und Leitungswasser verwendet werden.

Illustration Studio Vural

Die Beete sollen auf Stahlrahmen angebracht werden. Alle 10 Stockwerke soll es eine Tür geben, durch die Landschaftsgärtner mit Leitern und Sicherheitsgurten zu den Blumen gelangen können. Nach Angaben des Architekturbüros wurde auch ein spezielles Schiebegerüstsystem entwickelt, um die Pflege der Lilien zu ermöglichen.

Asiatische Lilien sind sehr winterhart und genügsam. Sie blühen in knalligen Farben wie kräftigem Orange-, Rot- und Gelbtönen. Den Rest des Jahres zeigen sie sich in verschiedenen Grüntönen.

Illustration Studio Vural

Architekt Selim Vural sagte der Daily Mail: “Mit Gebäuden wie dem Lilly wird die Barriere zwischen Architektur und Natur überwunden, Architektur wird zu einer lebendigen Pflanze. Sie wird eins mit der Natur durch grüne Dächer, fruchtbaren Boden, nachhaltigen Materialien und Bauweise.”

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