Seit Wochen gibt es in Kanada große Waldbrände, vor allem in Québec, eine Provinz, die an den Staat New York grenzt. Entstehender Rauch zieht seit geraumer Zeit in die nordöstlichen US-Bundesstaaten und erreichte am Anfang der Woche auch die 1000 km vom Zentrum der Brände gelegene Stadt New York mit voller Wucht.
Die Metropole, in der sich die Luftqualität in den letzten Jahrzehnten stark verbesserte, erschien laut IQAir Index als eine der Städte mit der schlechtesten Luft weltweit. So schlecht war sie nach Aussage von Meteorologen seit den 1960er-Jahren nicht mehr.
Das Problem war auch sofort sichtbar. Dienstag und Mittwoch hing ein gelblich-grauer Dunst über der Region. In meinen 32 Jahren in New York habe ich noch nichts Vergleichbares gesehen, auch nicht, als 2020 Rauch von Waldbränden aus der US-Westküste hier in den Nordosten zog.
Zu bestimmten Zeiten unter bestimmten Lichtbedingungen hatte das Ganze schon ein apokalyptisches Feeling, und über das Erscheinen von Zombies hätten sich die Menschen wahrscheinlich auch nicht mehr gewundert. Am Mittwochabend wurden wegen der Luftqualität auch einige Events wie Broadway Shows und eine Shakespeare Aufführung im Central Park abgesagt.
Die Luftqualität begann sich am Donnerstagabend und bis in den Freitag hinein zu verbessern. Das Tiefdruckgebiet, das vor der Küste von Maine feststeckte und den Rauch der Waldbrände Kanadas nach Süden trieb, hat begonnen, sich nach Westen zu bewegen und die rauchige Luft nach Ohio, Virginia und West Virginia zu leiten.