Deutscher E-Commerce Unternehmer will New Yorker Verbrauchern Einkäufe innerhalb 15 Minuten liefern

Das Liefer-Startup Jokr will auf den New Yorker Markt. Der Mann hinter der Firma ist der Deutsche Ralf Wenzel. Er ist der Gründer von FoodPanda, das 2016 vom Berliner Unternehmen DeliveryHero gekauft wurde.

Das erklärte Ziel ist es, Waren innerhalb von 15 Minuten an New Yorker Verbraucher zu liefern. Jokr will das erreichen, indem 100 leerstehende Ladenlokale in der Stadt angemietet und in Minilager, genannt ‘Mikro-Fulfillment-Centers‘ verwandelt werden. So sollen die sinkenden Mieten für Einzelhandelsflächen genutzt und die steigenden Kosten für Lagerflächen umgangen werden. Als Vorteil sieht es Jokr auch, dass man die Center in Seitenstraßen ansiedeln kann, weil der Betrieb nicht auf Laufkundschaft ausgerichtet ist. Die höheren Kosten von Lagen mit mehr Fußgängerverkehr könnten so vermieden werden.

Laut dem Fachmagazin The Real Deal hat Jokr bisher sechs Verträge für Ladenlokale abgeschlossen, weitere 15 seien unterschriftsreif und an zusätzlichen 20 Deals werde gearbeitet. Das Unternehmen habe auch das westlich vom Hudson River gelegene New Jersey im Visier.

Laut Jokr ermöglicht innovative Datenauswertung die kurzen Lieferzeiten. “Wir wissen, was sich morgens verkauft und was sich abends verkauft”, so Aspa Lekka, Mitbegründerin und COO des Start-ups gegenüber The Real Deal. “Unsere Daten sagen uns genau, wie wir ein Mikro-Fulfillment-Center am besten ausstatten, damit alles schnellstmöglich passiert. Wir wissen, wie die Gänge angelegt werden müssen und wo wir jeden Artikel dort platzieren.”

Jokr plant, direkt mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, um so Waren zu Preisen, wie sie Supermärkten üblich sind, verkaufen zu können.

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Das Unternehmen, bei dem es keine Mindestbestellung gibt, wird in New York mit etablierten Größen wie Instacart und Amazon konkurrieren müssen. Unklar ist, wie viele der wichtigen Konsummarken lang etablierte Vertriebspartnerschaften umgehen werden, um direkt an den Newcomer zu verkaufen.

Aspa Lekka ist auf jeden Fall optimistisch: “Wir haben das Know-how, wir haben die Finanzierung, wir haben großartige Leute an Bord, wir haben das richtige Timing und die richtigen Märkte, und wir sind bereit, unsere Ziele zu erreichen”, sagte sie dem Real Deal.

Jokr ist bereits in Mexiko-City, Lima und Sao Paolo aktiv, nach New York soll der Service in Bogota und Städten in ganz Europa eingeführt werden.