New York Food – 5 Gerichte, die untrennbar mit der Stadt verbunden sind

Pastrami Sandwich – Foto Ed Jancick

Einwanderer brachten über Generationen ihre Spezialitäten nach New York. Was New Yorker Küche ist, kann deshalb niemand so richtig sagen. Keine Gerichte sind aber enger mit der Stadt verbunden, als diese Fünf:

New York Style Pizza

New York Style Pizza by Juliana’s – Foto Juliana’s Pizza

Pizza kommt ursprünglich natürlich aus Italien, aber die amerikanische Variante wurde in New York erfunden.

Im späten 19. Jahrhundert mussten sich Bäcker, die aus Neapel einwanderten, den Gegebenheiten in New York anpassen. In Neapel wurden Pizzen bei circa 485 °C für nur 60 bis 90 Sekunden in Holzöfen gebacken. Die Pizzen waren klein, delikat und hatten wegen der kurzen Backzeit eine ‘suppige‘ Mitte.

Pizzeria in NY – Foto Fred Hossar

In New York waren jedoch Kohleöfen gängig, die bei niedrigerer Temperatur brannten, eine trockenere Hitze erzeugten und durch die längere Backzeit eine knuspigere Pizza produzierten.

1897 eröffnete der Einwanderer Gennaro Lombardi auf der Spring Street, im heutigen Nolita-Viertel von Manhattan, einen italienischen Lebensmittelladen und bot dort die erste bekannte New York Style Pizza an.

Die festere Konsistenz erlaubte es Lombardi die Pizzen auch um einiges größer als die in der Heimat zu machen. Er konnte so auch einzelne Stücke anbieten und Kunden versorgen, die keine ganze Pizza wollten oder nicht genug Geld dafür hatten.

Es gibt auch heute noch ein Lombardi’s Restaurant.

 Hier bekommen Sie gute New York Style Pizza:

Lombardi’s – 32 Spring St – Nolita – Manhattan

Juliana’s Pizza – 19 Old Fulton Street – Brooklyn

Joe’s Pizza – 7 Carmine Street – Greenwich Village

Williamsburg Pizza – 265 Union Avenue – Williamsburg – Brooklyn

Patsy’s Pizzeria – 2287 First Avenue (118th Street), East Harlem – Manhattan

Bagel

Eine typische Auswahl an Bagel – Foto Fred Hossar

Die erste Erwähnung des Bagels fand sich 1610 in jüdischen Gemeindebestimmungen in Krakau. Der Aufstieg zur weltbekannten Teigware begann aber erst im 20. Jahrhundert, als jüdische Einwanderer aus Europa nach New York kamen und das Rezept für das kringelförmige Bagel in der Tasche hatten.

Klassisches New Yorker Bagel mit Lachs und Cream Cheese – Foto Fred Hossar

Um als echtes New Yorker Bagel zu gelten müssen ganz bestimmte Zubereitungsbestimmungen eingehalten werden. Es muss gekocht und gebacken werden, um die glänzende Oberfläche und leicht zäh zu kauende Konsistenz zu erreichen und sehr leicht mit Malz oder Honig gesüßt werden. Einige Fanatiker sind sogar davon überzeugt, dass es nur richtig schmeckt, wenn New Yorker Wasser verwendet wurde.

Die New Yorker essen es am meisten zum Frühstück, ein beliebter Aufstrich ist Cream Cheese (Philadelphia), ein klassischer Belag ist Lachs.

Und warum hat es ein Loch in der Mitte? Das Bagel hat so eine größere Oberfläche, was es einfacher macht, es ganz durchzukochen. Auch hilft das Loch zu bestimmen, ob es fertig gekocht ist.

Hier bekommen Sie ein echt New Yorker Bagel:

Tal Bagels – 2446 Broadway – Upper West Side – Manhattan

Murray’s Bagels – 500 6th Ave – Greenwich Village – Manhattan

H&H Bagels – 1551 2nd Ave – Upper East Side – Manhattan

New York Cheesecake

Klassischer New Yorker Cheesecake – Foto Eileen’s Cheesecake

Im Gegensatz zur italienischen Version ist der New York Cheesecake fest und cremig und wird mit Cheese Cake (Philadelphia) zubereitet, der auch in den USA erfunden wurde. Er hat eine dünne Kruste aus Cookie oder Graham Crackern (Vollkornkekse). Puristen essen ihn nur ohne jede Garnierung.

Der deutsche Einwanderer und Restaurantbesitzer Arnold Reuben behauptete, dass er 1929 der Erste war, der New York Käsekuchen, wie man ihn heute kennt, auf der Speisekarte hatte.

Lindy’s – Hier wurde der NY Cheesecake berühmt – Foto NY Historical Society

Bekannt wurde der New York Cheesecake vor allem durch seine Beliebtheit in Lindy’s – einem Lokal, das gerne von Mafiosis frequentiert wurde und so oft in der Zeitung vorkam – die Leser erfuhren dabei auch wie gerne die Herrschaften in Lindy’s den Käsekuchen hatten.

Hier bekommen Sie hervorragenden New York Cheesecake:

Junior’s Cheese Cake – Originallokal: 386 Flatbush Avenue – Downtown Brooklyn – mittlerweile gibt es auch Ableger in Manhattan

Eileen’s Special Cheesecake – 17 Cleveland Place – Nolita – Manhattan

Pastrami- und Corned Beef Sandwiches

Pastrami Sandwich – Foto Ed janick

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten jüdische Einwanderer aus Rumänien Pastrami nach New York. Auch Corned Beef kam in dieser Zeit in die Stadt, entweder durch jüdische oder irische Einwanderer.

Pastrami und Corned Beef ähneln sich. Beide in der Regel aus Rindfleisch hergestellt – meist Bauchfleisch für Pastrami und Beef Brisket für Corned Beef – obwohl man Pastrami auch aus Truthahn oder Ente zubereiten kann.

Beide Fleischsorten kommen in eine gewürzten Salzlauge, und Pastrami in der Regel ein weiteres Mal von außen gewürzt, was es einen pfeffrigeren Geschmack gibt. Corned Beef wird dann auch noch gekocht. Wenn sie fertig zubereitet sind, sind beide Gerichte zart.

Ein Reuben Sabdwich – Foto Ed Janick

Pastrami und Corned Beef isst man am Besten in hoch gestapelter Sandwichform Roggenbrot. Auf ein Pastramisandwich sollte nichts, außer würzigem Senf, auf das Corned Beef Sandwich kann Sauerkraut, Schweizer Käse und russisches Dressing – das Ganze nennt man dann ein Reuben Sandwich (benannt nach erwähnten Arnold Reuben.

Die besten Sandwiches bekommt man in sogenannten ‚Delis‘. Diese Art von Restaurants wurden meist von deutschen Einwanderern, darunter viele Juden, betrieben und besucht. Deli ist eine Abkürzung für das deutsche Wort “Delikatessen”.

Katz’s Delicatessen – 205 East Houston Street – Lower Eastside – Manhattan

2nd Ave Deli – 162 East 33rd Street – Gramercy – Manhattan

Pastrami Queen – 1125 Lexington Avenue – Upper Eastside – Manhattan

Eisenberg’s – 174 5th Avenue – Nähe Flatiron (Bügeleisen) Building – Manhattan

New York Egg Cream

Kellnerin mit zwei Gläsern Egg Cream. Das Lokal, Brooklyn Farmacy, steht in der Tradition der alten Candy Shops – Foto: Nate Fecks.

Das Getränk Eggcream war einmal so synonym mit Brooklyn, dass der Autor Elliot Willensky, der dort aufwuchs, in seinem Buch ‘When Brooklyn Was the World 1920-1957‘ folgendes schrieb: “In meiner Jugend war ein Candy Store ohne Eggcream so schwer vorstellbar, wie die Erde ohne Schwerkraft”.

(In Candy Stores gab es Süßigkeiten und nicht-alkoholische Getränke aus Zapfautomaten, den sogenannten Soda Fountains).

Wie der Name ‚Egg Cream‘ entstand, weiß niemand genau, denn das Getränk enthält weder Eier noch Sahne. Stattdessen besteht es aus Milch, Selterwasser und Schokoladensirup (Puristen bestehen darauf, dass es ‘U-Bet Chocolate Syrup‘ sein muss).

Die perfekte Mischung, um Egg Cream zu einem Verkaufsschlager zu machen, soll dann Louis Auster, Besitzer eines Candy Stores in Brooklyn im frühen 20. Jahrhundert, gefunden haben. In seiner Glanzzeit setzte er täglich bis zu 3000 Gläser ab.

Legendär ist die Egg Cream von Juliana’s Pizza, natürlich in Brooklyn und in der Brooklyn Farmacy & Soda Fountain:

Juliana’s Pizza – 19 Old Fulton Street – Brooklyn

Brooklyn Farmacy & Soda Fountain – 513 Henry Street – Brooklyn