Dass die Holländer den Indianern Manhattan für irgendwelchen Plunder abkauften, der nur wenig Geld (60 Gulden) Wert war, haben Sie wahrscheinlich schon irgendwo einmal gehört. Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht stimmt. Eine interessante Geschichte ist es aber auf jeden Fall. Und die geht so:
Peter Minuit reiste 1625 und 1626 im Auftrag der Niederländischen Westindien-Kompanie nach Neu-Amsterdam. Dort löste er den alten und wenig erfolgreichen ‘Direktor der Kolonie’ ab und sorgte schnell für das wichtige Bevölkerungswachstum. So mehrte er den Wohlstand der Einwohner durch den Handel mit Europa.
Schließlich kam es 1626 angeblich zu dem legendären Verkauf des heutigen Manhattan durch einen der Stämme der Lenape-Indianer. In deren Sprache bedeutete “Manna-hatta”, wie sie die Insel vermutlich nannten, “hügelige Insel”, aber es kann auch “Platz des Rausches” heißen, je nach Aussprache. Es ist wahrscheinlich, dass es zu irgendeiner Transaktion zwischen den Indianern und den Vertretern der holländischen Krone kam, aber was genau geschah, ist nicht klar.
Der Legende zufolge soll Peter Minuit den Indianern dann Manhattan für Billigwaren wie Glasschmuck im Wert von 60 Gulden abgekauft haben. Nicht nur was genau geschah ist unklar, auch dazu wo der angebliche Handel stattgefunden haben soll, gibt es verschiedene Meinungen. Es gibt zwei Plätze, an entgegengesetzten Enden der Insel, die genannt werden.
Einer ist der ‘Shorakkopoch Rock’ im Inwood Hill Park, ganz im Norden von Manhattan. Eine ‚Gedenktafel‘ auf diesem Felsen erinnert dort an den angeblichen Verkauf. Der andere Ort ist am New Yoker Hafen im Süden von Manhattan. Diese Stelle heißt heute ‘Peter Minuit Plaza‘ und ist auf jeden Fall logischer, weil er besiedelt und ganz in der Nähe des wichtigen Hafens war.
Hier eine Nahaufnahme der Inschrift. Der Text beginnt mit den Worten “Der Legende nach…”