In wohl keiner Stadt der Welt ist der professionelle Sport ein größeres Geschäft als in New York. Aufschluss darüber geben die Zahlen aus dem Jahr 2017 für die New Yorker Sportwelt von Forbes Magazine. Wir beschränken uns hier auf die drei amerikanischen Volkssportarten Baseball, Football und Basketball. Eishockey ist nicht ganz auf Augenhöhe mit diesen „Big 3“, und Fußball ist zwar als Zuschauersport im Kommen, aber in den Medien so gut wie nicht präsent.
Im Baseball, Football und Basketball gibt es jeweils zwei New Yorker Clubs in der ersten Liga. Beim Baseball sind das die Yankees und die Mets, beim Football die Giants und die Jets und beim Basketball die Knicks und die Nets (alle Teamnamen haben als Präfix New York, nur die Nets heißen Brooklyn Nets). In jeder der Sportarten gibt es einen Platzhirsch, der diesen Status mit Erfolg und Tradition erreicht hat. Das sind die Yankees, Giants und Knicks.
Die Yankees wurden 27-mal Meister, das letzte Mal 2009. Die Mets schafften es nur zweimal, das letzte Mal 1986. Seit dem ersten Superbowl 1967 gewannen ihn die Giants viermal (den letzten in der Saison 2011/2012), die Jets einmal, das letzte Mal 1968/1969. Die Knicks gewannen zwar seit 1973 keine Championship mehr, waren aber ein paar Mal nah dran und traten in den meisten Jahren mit starken Teams an. Die Nets haben noch keine Meisterschaft gewonnen. Sollte dies einmal passieren, wäre das eine Sensation in der Sportwelt.
Beim Baseball gibt es 81 Heimspiele in Stadien, die um die 50.000 Zuschauer fassen, beim Basketball 41 mit je etwa 20.000 Plätzen, und beim Football nur 8 (!) mit je 80.000 Zuschauern. Dazu kommen, wenn die Saison gut läuft, die Playoffs. Karten für Sportveranstaltungen zu bekommen, ist unterschiedlich schwer. Ein Stadion zu Beginn der Baseballsaison ist meistens nicht einmal zur Hälfte gefüllt, es sei denn, es geht gegen den Erzrivalen Boston. Beim Basketball ist es immer recht voll bis ausverkauft, aber man kann durchaus Karten kriegen. Footballspiele sind immer voll. Die meisten Zuschauer besitzen begehrte Saisonkarten, die oft vom Vater zum Sohn weitergereicht werden. Karten sind sonst eigentlich nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen, besonders bei den Giants. Wenn es ein Team dann in das Finale (die sogenannten Playoffs) schafft, sind die Karten bei jeder Sportart sehr schwer zu ergattern.
Letztes Jahr kamen bei den Heimspielen der Yankees 3,2 Millionen Zuschauer, bei den Mets waren 2.8 Millionen Fans, Im Kartenverkauf erwirtschafteten die Yankees so 260 Millionen Dollar, die Mets 104 Millionne (Mets Ticket Preise sind viel günstiger). Bei den Giants und Jets kamen jeweils eine gute halbe Million Zuschauer, und die Kartenerlöse betrugen 96 Millionen bzw. 77 Millionen Dollar. Die Knicks hatten um die 800.000 Zuschauer, die Nets um die 600.000. Einnahmen für Karten beliefen sich bei ihnen auf 128 Millionen bzw. 63 Millionen Dollar. (Der Madison Square Garden wo die Knicks spielen ist fast immer voll, in der Barclays Arena in Brooklyn wo die Nets ihre Kontrahenten erwarten, gibt es viele leere Plätze)
Der Kartenverkauf ist nur eine Einnahmequelle. Wichtiger sind die Fernseheinnahmen, da diesen keine Kosten gegenüberstehen. Besondere Spiele von überregionalem Interesse werden von den „normalen“ Sendern (zu vergleichen mit RTL oder SAT1 in Deutschland) übertragen. Diese Sender schließen einen Deal mit der Liga, und jedes Team bekommt einen Teil des Geldes. Beim Baseball sind das 1,5 Milliarden Dollar, beim Basketball 1 Milliarde Dollar, Tendenz steigend. Die Base- und Basketballclubs haben auch eigene Fernsehsender, die die „unwichtigeren“ Spiele für die eingefleischten Fans übertragen. Diese Spiele sind dann für Normalzuschauer oft nicht so interessant.
Mit Abstand das meiste TV-Geld spielt der Football ein. Der Sport ist ungemein fernsehfreundlich, und wegen der sehr kurzen Saison geht es bei jedem Spiel um etwas. So kann der Football 5 Milliarden Dollar pro Jahr für TV-Rechte kassieren. Auch mit Fanartikeln und Werbung wird viel verdient.
Der größte Posten bei den Ausgaben sind die hochbezahlten Spieler. 2019 sind es bei den Yankees 241 Millionen Dollar (höchstbezahlter Spieler war Giancarlo Stanton mit 25 Millionen), bei den Mets 119 Millionen Dollar (Yoenis Cespedes und Jacob DeGrom je 27.5 Millionen), die Giants investierten 182 Millionen Dollar in ihre Spieler (Elli Manning: 13 Millionen), die Jets 192 Millionen Dollar (Leonard Williams 14.2 Millionen), die Knicks 80 Millionen Dollar (DeAndre Jordan 22.9 Millionen) und die Nets 99 Millionen Dollar (Allen Crabbe 19 Millionen).
Forbes veröffentlicht jedes Jahr Schätzungen, was die verschiedenen US-Profivereine wert sind. Die Giants kamen 2018 auf 3,1 Milliarden, die Jets auf 2,7 Milliarden, die Knicks liegen bei 3 Milliarden und die Nets 1,7 bei Milliarden Dollar. Obwohl beim Baseball die Mets in den letzten Jahren besser waren als die Yankees,sind die Wertunterscheide bei den Vereinen gleich geblieben. Die Yankees sind laut Forbes 3,4 Milliarden wert, die Mets liegen bei ziemlich genau der Hälfte.